Tag 3: Wir brachen früh auf, damit wir um 8:45 Uhr unser Auto in Empfang nehmen konnten. Lustigerweise bezahlte ich nun doch wieder weniger, nämlich nur 29,-€ pro Tag. Der niegelnagelneue Renault wurde uns direkt vor die Tür gebracht. Erstzulassung im März und alle technischen Spielereien, die man sich so vorstellen kann. Wir fuhren geradewegs raus aus der Stadt in Richtung Šibenik. Auf dem Plan standen heute die Krka Wasserfälle und die Altstadt von Trogir. Wir wählten die Küstenstraße und die Fahrt war wirklich wunderschön. Einen kleinen Stop machten wir vor der Insel Primošten. Was für ein Panorama – findet ihr nicht?
Die Krka Wasserfälle sind knapp 80 km von Split entfernt und so waren wir ca. 11:15 Uhr in Skradin. Das nächste Boot, dass uns von dort die Krka hinauf zu den Fällen bringen soll, fuhr erst 12 Uhr, sodass wir uns die Zeit noch etwas in dem kleinen chilligen Örtchen und auf dem Spielplatz vertrieben. Es waren wieder kaum Touristen dort. Ich schätze, dass maximal 25-30 Leute auf dem Boot waren. Die Eintrittskarte kostete umgerechnet ca. 15,-€ pro Erwachsener und beinhaltet die Bootsfahrt und auch den Eintritt in das Museum im Park. Mika musste nichts bezahlen.
Die Fahrt war herrlich idyllisch und bis auf das leise Knattern des Bootes war nichts zu hören. Dort angekommen, liefen wir einen kurzen Weg an bereits geschlossenen Hütten vorbei und standen schwuppdiwupp schon vor den großen berühmten Wasserfällen.
Zugegeben, ich halte generell nicht viel von Wasserfällen als Sehenswürdigkeiten. Denn meistens sind die in den Reiseführern hoch angepriesenen Fälle doch eben nichts weiter außer herunterfallendes Wasser und das größtenteils noch unspektakulär. Aber hier ist es doch etwas anderes. Die breiten terrassenförmigen Wasserfälle sind sogar für mich ein spektakulärer Anblick. Die 800 m lange 17-stufige Felsformation, über die das Wasser hier fließt ist nicht nur eine Augenweide, sondern der Legende nach auch Heimat von Elfen, Kobolden und Wassergeistern. Über mehrere Stufen kommt man auf das obere Flussniveau, wo sich auch eine Wassermühle, ein Bistro, ein Restaurant und mehrere kleinere Parks zum Entspannen befinden. Wir suchten uns ein lauschiges Plätzchen und picknickten. Die Aussichten waren faszinierend. Es gab auf dem Weg einige Stände, an denen Einheimische gebrannte Mandeln, Feigen, u.ä. verkauften. Die Preise für die Getränke im Bistro waren leicht unverschämt, aber wir hatten nichts dabei und waren nah am Dehydrieren. Nachdem Mika die Hälfte seiner Fanta über meine Hose entleert hat, gingen wir weiter.
Wir besuchten die Mühle und das ethnografische Museum und lernten dabei u.a. etwas über die Lebensweise der früher hier ansässigen Bauern sowie die Korbflechterei. Mika war fasziniert von den Mühlsteinen. Oma ebenso, war doch ihr Vater früher Müller gewesen und sie in einer Mühle aufgewachsen.
Über einen wunderschönen ruhigen grünen Rundwanderweg auf Holzstegen kann man diesen Teil des Nationalparks erkunden, die Krka überqueren und auf der anderen Seite der Wasserfälle wieder heruntergehen. Ich weiß nicht mehr genau, wie lang der Weg war, aber er war einfach nur grandios! Wir waren fast immer allein auf den Stegen und genossen Natur pur. In jedem Becken (Flussabschnitt, See oder Naturpool) sahen die Fische anders aus, faszinierend. Die Temperatur betrug in etwa 18 Grad – perfekt für einen Waldspaziergang.
Nach fast zwei Stunden eilten wir den Hügel hinunter, damit wir das Boot um 14:30 Uhr erwischten. Da die Boote nur stündlich fahren, wollten wir das auf keinen Fall verpassen. Vorher sprintete ich jedoch nochmal zum großen Skradinski Buk, dem wohl schönsten Travertin Wasserfall Europas.
Mit dem Boot ging es langsam tuckernd zurück nach Skradin. Dort lösten wir unser Parkticket (7 Kuna pro Stunde) und machten uns auf den Weg nach Trogir.
In Trogir angekommen wurde es schon langsam dunkel. Mika hatte auf der Fahrt etwas geschlafen, sodass er wieder fit war. Wir parkten neben dem Busbahnhof, links von der Brücke, die zu der kleinen Insel führt, auf der sich die zuckrige Altstadt befindet. Für fast 3 Stunden zahlten wir letztendlich 45 Kuna.
Wir betraten die Altstadt durch das Tor gegenüber der Brücke und ich war sofort entzückt. Es waren wieder nur wenig Menschen in den Gassen unterwegs, sodass wir ganz gemütlich umherirren konnten. Ich habe selten so eine hübsche kleine Altstadt gesehen. Wow!
Auf der anderen Seite der Altstadt bestaunten wir die Burgfestung Kamerlengo, die 1420 erbaut wurde. Sie ist noch sehr gut erhalten und dient im Sommer u.a. als Veranstaltungsort. Wir spazierten am Ufer entlang und bogen auf der Suche nach einem kleinen Lokal wieder in die Gassen ab.
Egal wohin man blickte, es boten sich immer wieder die tollsten Motive. Auf dem einzigen größeren Platz sammelten sich die wenigen Menschen, die noch unterwegs waren. Dabei war es gerade erst 17:30 Uhr. Zum Essen kehrten wir dann aber doch wieder ans Ufer zurück, da Mika unbedingt Nudeln essen wollte und ich dort mehrere italienische Restaurants gesehen hatte. Das Essen war wieder sehr lecker und gegen 19 Uhr machten wir uns auf den rund 30 km langen Heimweg. Schön war es!
Auch euer Ausflug ins Umland macht einen tollen Eindruck. Genauso wie Mikas rote Sonnenbrille 😎. Auch Trogir war ja offenbar mehr als lohnenswert. Auf die Wasserfälle bin ich scharf! Da kann man sicher spektakuläre Langzeitaufnahmen machen.
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Die Brille ist fetzig, gell? Nächstes Mal bringe ich dir eine mit! Die Wasserfälle sind super…perfekt für Langzeitbelichtung.😉
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