Tag 3: Die Nacht war unruhig. Mika hatte weiterhin Fieber und musste nachts nachversorgt werden. Am Morgen war das Fieber weg und wir hofften, dass das Schlimmste überstanden sei. Nach einem eher ungewöhnlichen Frühstück, bestehend aus den Nudeln vom Vortag und Kakao aus dem Tetrapack, packten wir unser Hab und Gut und verließen Lissabon gegen 9:30 Uhr in Richtung Osten. Der erste Weg war über die gigantische Ponte Vasco da Gama, ein Brecher von Brücke (Fotos leider nur aus dem Auto raus).
Die Autobahnen waren außerhalb der Stadt gewöhnungsbedürftig. Es gab kaum Ab- oder Auffahrten und nur sehr undurchsichtige Hinweisschilder, sodass man, wenn man feststellte in die falsche Richtung zu fahren, lange brauchte, um wieder auf die richtig Spur zu kommen. Nach etwas Fahrerei Richtung Süden und Norden und wieder zurück Richtung Lissabon, fanden wir dann doch noch eine kleine huckelige Landstraße, die uns nach Osten führte. Schließlich wollten wir dich heute noch nach Spanien!
Der Rest unserer ersten Teilstrecke war einfach und kostete uns 6,45€ Maut. Wir erreichten unser Ziel gegen 13:30 Uhr: den riesigen Staudamm von Alqueva, in der Nähe von Moura. Wir bestaunten das gewaltige Bollwerk in sengender Mittagshitze. Weit und breit war kein weiterer Mensch zu sehen. Nicht mal andere Autos fuhren an uns vorbei. Touristen sind wohl echt die Einzigen, die ihr Haus zu dieser Uhrzeit verlassen.
Irgendwie wäre es auch eine coole Szenerie für einen Horrorfilm gewesen. Aber stattdessen kotzte uns Mika das Auto mit dem kurz vorher getrunkenen Kakao und den Nudeln vom Frühstück voll. Oh man, dem kleinen Engelchen ging es heute leider gar nicht gut. Frisch umgezogen und neu gewindelt fand er nach kurzer Autofahrt aber wieder in den Schlaf. Er schlief sehr viel auf der langen Fahrt, war aber auch im Wachzustand trotz Fieber nicht ein einziges Mal quengelig. Was habe ich nur für ein liebes Kind! Vom Staudamm bis zur spanischen Grenze war es dann nicht mehr weit und die Gegend wurde merklich spannender. Portugals Südosten war landschaftlich leider sehr, sehr öde. Alles rötlich braun, flach und dörr. Den Grenzübergang bemerkte man nur an einigen Markierungen auf der Straße und dem Schild „Espanha“. Ab da wurde dann die Straße schlagartig besser und die Landschaft hübscher. Wir fuhren durch ein kleines Gebirge und durch wenige hübsche weiße andalusische Dörfer. Die Schnellstraße war breit, lang gezogen und hatte nur sehr wenige Ab- bzw. Auffahrten. Das Fahren machte richtig Spaß und so waren wir ruckzuck in Sevilla. Unser Hotel, das „Al-Andalus Palace Hotel“ fanden wir dank Google Maps gleich auf Anhieb, ebenso einen Parkplatz direkt davor. Wir checkten gegen 16 Uhr ein und bezogen unser geräumiges Dreibettzimmer mit Blick auf den Pool, das Stadion und eine riesige Brücke. Kurze Zeit später ergoogelten wir uns noch einen Mercadona und machten ein paar Einkäufe. Unser Tag endete bereits recht unspektakulär noch vor 21 Uhr.
Ochje – der Kleine mußte aber leiden
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