Tag 10+11: Sorry, dass ihr so lange warten musstet. Gestern Abend waren wir echt zu breit (Story folgt weiter unten) und davor den Abend haben wir im Waschsalon verbracht. Hier daher also die beiden letzten Tage in einem Beitrag.
Als wir aufwachten, gönnten wir uns erstmal ein kleines Frühstück auf unserer kleinen Veranda und genossen die herrliche Aussicht. Das Wetter war wesentlich besser als gestern und als wir nochmal durch den Ort fuhren, bemerkten wir erstmal, was für ein zuckersüßes Städtchen Glenwood ist. Wir kamen auch an dem riesigen Thermalfreibad vorbei und bedauerten, dass wir keine Zeit hatten, es auszuprobieren. Wir fuhren also von Glenwood Springs direkt bis zum Arches National Park.
Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Wir waren so begeistert und sprachlos, dass es nicht in Worte zu fassen ist. Schon bei der Anfahrt, als noch gar keine Bögen zu sehen waren, machten wir etliche Fotostopps. Die rote Erde und die wunderschön geformten Felsmonolithen zauberten eine traumhafte Kulisse.
Als wir durch die Windows-Section gekraxelt sind, waren wir noch voller Elan. Nach einem ewig langen Berg-und-Tal-Fußmarsch zum Landscape Arch (ich dachte echt, ich laufe zu den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen), waren wir dann aber fix und alle, am dehydrieren (kein Wasser dabei, wir Deppen) und meine Nase war total verbrannt.
Nach dem Delicate Arch sind wir nach Moab gefahren, um uns ein Hotel zu suchen. Nach dem vierten, wo wir gefragt haben, ging uns langsam die Muffe – alle waren ausgebucht. Ihr müsst wissen, dass Moab direkt am Arches liegt und ein sehr süßes belebtes Touristenstädtchen ist. Schließlich fanden wir ein Zimmer in JR’s Desert Inn für 67,- USD…teuer, aber wir waren froh, dass wir überhaupt was gefunden hatten. Und das Zimmer war wirklich schön sauber und auch sehr nett eingerichtet. Wir fuhren dann zu Pizza Hut, da unsere Mägen in den Kniekehlen hingen und dann zum Waschsalon. Als wir gegen 22 Uhr wieder zum Motel kamen, war alles dunkel. Office war zu, Reklametafel war aus…kaum ein Auto auf dem Parkplatz. Das war schon unheimlich, da ja überall der Bär steppte und alle Motels/Hotels ausgebucht waren. Nur eben hier bei uns nicht. Gruselig.
Am nächsten Morgen wollten wir geradewegs zum Canyonlands National Park und fuhren Richtung Süden auf die 191. Wir wunderten uns schon, dass die Abfahrt ewig nicht kam…das Ende vom Lied war, dass die Zufahrt zu den Canyonlands nördlich von Moab war und wir waren nun schon fast eine Stunde in Richtung Süden unterwegs. Mist! Da wir den Zeitplan nicht gefährden wollten, haben wir uns also direkt weiter zum Mesa Verde National Park aufgemacht. Wir ärgern uns immer noch, weil sich letztendlich herausstellte, dass wir die Zeit doch gehabt hätten.
Mesa Verde ist der einzige Nationalpark der USA, der Menschenwerk schützt. Es handelt sich hierbei um die Felswohnungen der Anasazi Indianer, die an die steilen Klippen der tiefen Canyons gebaut wurden (googelt am besten mal). Es war so absurd. Oben auf dem Parkplatz, der im Übrigen wieder fast menschenleer war, lag noch Schnee und als wir hinunter in den Canyon hinabgestiegen sind, wurde uns richtig warm. Der Trail war für mich unsportliches Wesen relativ anstrengend und führte uns zum Mesa Spruce Tree House. Ein steiler schmaler Pfad führte bis ganz hinunter auf den Grund des Canyons und dann auf der anderen Seite wieder sehr steil nach oben. Auf dem Weg gab es immer wieder Hinweistafeln mit allerlei Wissenswertem über die Anasazi Indianer.
Als wir wieder oben waren, verschnauften wir erstmal eine Weile und besichtigten das Museum, dass das Leben der Anasazi anhand von originellen Miniatur-Nachbildungen erläuterte. Danach besuchten wir noch den wunderschönen und beeindruckenden Cliff Palace und das Hemingway House.
Eigentlich wollten wir in Cortez übernachten, wo es auch schön viele günstige Motels gab, aber es war erst halb drei oder so und es wäre verschenkte Zeit gewesen, sich dort schon zur Ruhe zu setzen. Und hier kommen wir zu den Canyonlands zurück…wir hätten schön viel Zeit gehabt, um uns wenigstens das Island in the Sky anzusehen. Nochmal Mist!
Dann der nächste Fauxpas…Four Corners war under construction. Das gibts doch nicht. Dort ist doch nur eine Platte auf dem Boden, welche das Zusammentreffen der vier Bundesstaaten (Utah, Colorado, New Mexiko, Arizona) kennzeichnet und dann machen die dort eine Baustelle auf? Wir kamen noch nicht mal in Sichtweite, da ein riesengroßer Zaun den Weg versperrte. Als wir dort mutterseelenallein in der Pampa vorm Zaun standen, gesellten sich noch zwei Österreicherinnen zu uns, die dann genauso doof auf den Zaun schauten.
Also weiter in Richtung Westen. In Teec Nos Pos wollten wir dann nächtigen. Pustekuchen, weit und breit kein Ort, obwohl laut Karte einer da sein müsste. Wir fuhren weiter bis nach Mexikan Water…eine Tankstelle und ein Markt…kein Hotel. Also weiter bis nach Kayenta. Dort gab es dann ein Hampton Inn, ein Holiday Inn und ein Best Western. Alle drei waren nach unserer Erfahrung eher teurer, also fuhren wir noch weitere 12 Meilen bis zum Parkeingang von Monument Valley. Im Park gab es ein Hotel und da wir total groggy waren, hätten wir auch das genommen…also bezahlten wir jeder 5 Dollar Eintritt und fuhren in den Park zum Hotel.
Wow, das Marlboro Country bei Sonnenuntergang…atermberaubend schön. Wir konnten es nur nicht richtig genießen, da das Hotel…wie sollte es auch anders sein…ausgebucht war. Also Eintritt umsonst bezahlt und zurück nach Kayenta ins Best Western. Schlechte Laune inbegriffen. Der Preis war wie erwartet teuer: 90 Dollar/Zimmer. Dafür sieht es aber natürlich toll aus. Eigentlich ist es schon wieder viel zu groß für ein Motelzimmer und die Betten sind so hoch, dass man regelrecht raufklettern muss. Für meinen Rücken war das aber genau das Richtige. Man, was waren die bequem. Herrlich!
Wenn einer eine Reise tut 😉 Die ganzen Parks hören sich trotz Strapazen richtig toll an. Freu mich dann schon, wenn ich eure Fotos ganz relaxt auf der Coach anschauen kann. *g*
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Four Corners under construction ? Das kann ja wohl nicht wahr sein. niemals wäre ich vorher auf die Idee gekommen zu gucken um da auf ist. DA ist doch nix ! ihr habt echt schon ein paar tolle stroys zu erzählen.
habt ihr die Coupon-Hefte für die Motels ? Vielleicht wäre es besser, schon mal telefonsich anzufragen ob Zimmer frei sind wenn ihr an so Hot spots seit.
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Hallo ihr Zwei! Da dachte ich, ich guck mal schnell, ob Du vielleicht schon was geschrieben hast und dann …. >>bong<<. Ein täglicher Reisebericht, super detailliert und mit tollen Fotos!!! Einfach herrlich!!! Perfekt!!! Bin fragenlos. Ganz vielen Dank!!! Man, eure Füße müssen echt hinüber sein. Wie kann man so viel in einen Tag quetschen und wie findest Du Zeit, das noch vor dem Frühstück zu schreiben? Von den meisten Orten hab ich noch nie was gehört. Ihr habt die Route ja wirklich gut ausgearbeitet. Wünsche euch weiterhin gute Reise und auch wenn ihr manches vielleicht nicht mitnehmen könnt, wieviele Leute haben Four Corners schon mal under construction gesehen, wenn überhaupt? Das ist doch auch schon was ;o)
Viele liebe Grüße
Maren
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@Tina: Ja, das mit Four Corners ist völlig unverständlich und ne Sauerei. 😦 Couponhefte haben wir, aber da sind leider immer nicht viele drin…hier auf dem „Land“ ohne Interstate in der Nähe. 😉
@Maren: Fragenlos? Ich bin sprachlos! *lol* Danke für deine aufbauenden Worte. 😉
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