Europa · Griechenland

Paros – tolle Strände und weisse Dörfer

Tag 8: Heute ist der 5. Juli, mein 43. Geburtstag. Oh Gott, kein Grund zum Feiern, haha. Unser Schiff nach Paros startete erst um 15:30 Uhr, wir hatten also alle Zeit der Welt. Nach dem Ausschlafen gammelten wir noch herum und ich packte unsere Rucksäcke und den Koffer. Ich saß noch eine Weile auf dem Balkon und genoss die Aussicht. Um 12 Uhr mussten wir allerdings aus dem Zimmer raus und wir verbrachten noch rund 1,5 Stunden mit Warten in der Rezeption. Auch die Übelkeit war ganz plötzlich wieder da und ich durfte des Öfteren das WC der Rezeption beehren. Was für ein Scheiß! In der Zwischenzeit kam auch der Mietwagenverleiher, den ich allerdings nicht bezahlen konnte. Wer kann auch ahnen, dass der nur Bargeld nimmt? Das Auto hat für die beiden Tage übrigens 90 € gekostet. Es war aber halb so wild. Er gab mir die Bankverbindung und ich solle einfach später überweisen. Auch nicht schlecht. Um 13:30 Uhr kam dann unser Taxi und brachte uns zum Hafen. Bei einem kalten Getränk in einem der Restaurants beobachteten wir ganz entspannt die an- und ablegenden Schiffe, bis unsere Fähre nach Paros kam. Lustigerweise saßen in „unserer“ Lounge wieder genau die selben Personen auf fast genau den gleichen Sesseln wie schon auf der Hinreise. Wir sahen uns an und mussten alle lachen.

Da wir wieder in Naxos zwischenlandeten, kamen wir erst kurz vor 19 Uhr im Hafen von Paros im Hauptort Parikia an. Den Transport vom Hotel lehnte ich dieses Mal ab. Der Preis von 40 Euro für eine 10-minütige Fahrt war einfach nur frech. Wir überquerten die Straße und stiegen in das nächstbeste Taxi ein. Auch die 15 Euro, die wir dann bezahlten, erschienen mir noch ein bisschen viel für 8 km. Unser Hotel, das Hoilday Sun in Pounta, nur 50 m von der Fähre nach Antiparos entfernt, ist eine schöne Anlage mit großem Pool direkt am Meer. Der Check-In verlief zügig und wir bezogen unser Superior-Zimmer mit Meerblick und kleiner Terrasse im Nebenkomplex. Im Badezimmer begrüßte uns eine kleine Ameisen-Armada auf dem WC. Ich also nochmal zurück zur Rezeption und der Hausmeister kam sogleich mit mir mit, bewaffnet mit einer Spraydose. Die armen Viecher! Aber Ameisen am Po? Nein danke. Auch der TV gab lediglich 2 Sender her (Syros 1 und Volcano TV). Das WiFi funktionierte gleich gar nicht. Ach du meine Güte! Und wir wollen doch 6 Nächte hier bleiben…

Wir hatten noch Obst und Sandwiches von der Fähre übrig und machten es uns nach einem kleinen Spaziergang auf der Anlage für den Rest des Abends im Hotelzimmer gemütlich. Dank Mobilen Daten und der Hotspot-Möglichkeit haben wir dann noch ein wenig Serien geschaut, bevor wir mit Meeresrauschen eingeschlafen sind.

Tag 9: Nach einem ausgiebigen Frühstück – dass ich alleine genießen durfte, weil mein Sohn es vorzog im Bett zu bleiben und weiter zu schlafen – versuchte ich das WiFi-Problem zu lösen. An der Rezeption teilte man mir betrübt mit, dass man von dem Missstand weiß und die Techniker bereits am Werkeln seien. Und in der Tat sah ich zwei Männer auf dem Dach unseres Zimmers an der Antenne und mit Kabeln herumhantieren. Nun gut, die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir waren dann ab dem frühen Nachmittag bis zum Abend am und in dem großartigen Pool. Und ja, es war so leer, wie es auf den Bildern aussieht. Wir waren die Einzigen! Am Abend kamen dann noch ein paar vereinzelte Gäste, die mal kurz abgetaucht sind. Aber das Hotel scheint wirklich kaum gebucht zu sein. Vielleicht ein Viertel der Zimmer sind belegt, schätze ich. Glücklicherweise wurde heute am Nachmittag die kleine Snackbar an der Rezeption neu befüllt, sodass wir ein paar Kleinigkeiten für unser Zimmer kaufen konnten. Hier gibt es nämlich weit und breit keine Einkaufsmöglichkeit. Das WiFi war immer noch nicht funktionstüchtig und auch die letzten beiden TV-Sender gaben nun den Geist auf. Aber da wir von der ganzen Schwimmerei sowieso total platt waren, war der Abend früh zu Ende.

Tag 10: Heute musste ich wieder alleine frühstücken gehen. Aber nicht ohne eine Bestellung des kleinen Prinzen, die er bereits am Vorabend bei mir aufgegeben hatte. Ich sollte Mini-Donuts, Butterbrötchen und gekochte Eier mitbringen. Nicht, dass ich mich beschweren würde – so ganz in Ruhe zu frühstücken hat definitiv seinen Reiz. Hier mal zwei Bilder von dem umfangreichen und wirklich sehr leckeren Buffet.

Nach dem Frühstück liefen wir die 50 m zum Hafen und warteten auf die Fähre, die zwischen Pounta (Paros) und Antiparos pendelt. Sie verkehrt zwischen 7:00 und 0:30 Uhr und tagsüber im halbstündigen Takt, später mindestens stündlich. Die Überfahrt dauert nur wenige Minuten. Ich wollte mir das Prozedere mal genauer ansehen, da eine Überfahrt mit dem Mietwagen definitiv geplant ist.

Die Westseite der Insel eignet sich, wie ihr sehen könnt, hervorragend für Kite- und Windsurfer. Ganz generell scheint Paros für diese Sportarten bekannt zu sein. Auch eine Tauchschule gibt es schräg gegenüber unseres Hotels. Dann noch eine kleine Kirche, ein paar Häuser und der Parkplatz am Hafen. Mehr gibt Pounta nicht her. Und genau aus diesem Grund habe ich das Hotel ausgewählt. Schön abgeschieden und perfekt zur Erholung. Die kleine Insel mit der weißen Kirche liegt ungefähr mittig zwischen Paros und Antiparos und heißt Revmatonisi. Hier hatte die Kunstsammlerfamilie Goulandris ein Herrenhaus, dass von vielen internationalen Persönlichkeiten besucht wurde, u.a. von Sean Connery.

Wir schlenderten zurück zum Hotel. Es waren schon wieder über 30 Grad. Während sich Mika im Zimmer herunterkühlte und Super Mario daddelte, bestellte ich unseren Mietwagen für die kommenden 2 Tage. Den Rest des Tages – ihr werdet es erraten – verbrachten wir wieder am Pool. Mittlerweile kennt der Barkeeper schon unsere Wünsche: eisgekühlter Cranberry-Juice und einen leckeren Wrap mit Pommes. Never change a running system, haha. Und abends genossen wir mal wieder einen spektakulären Sonnenuntergang am Strand und ein endlich größtenteils funktionierendes WiFi im Zimmer. Der Hund gehört übrigens zur Besitzerin des Hotels und leistete uns in der Pool-Bar oft Gesellschaft.

Tag 11: Ich hatte das Auto wieder für 11 Uhr bestellt und auch hier wurde es uns pünktlich ins Hotel gebracht. Ah, was für eine Wohltat nach dem Smart. Es war ziemlich neu und ließ sich super fahren. Wir starteten kurze Zeit später in Richtung Norden zu unserem ersten Etappenziel für heute: der Strand von Kolimbithres. Man vergleicht ihn gerne mit den Seychellen, aber das ist wahrscheinlich etwas übertrieben. Mir persönlich fehlen da eindeutig die schönen Kokosnusspalmen!

Aber schön ist dieser Ort auf jeden Fall – außerhalb der Saison oder wie bei uns zu Zeiten einer Pandemie. Die Granitfelsen und das türkise glasklare Wasser laden geradezu ein, eine Weile dort zu entspannen. Allerdings dachten sich das auch noch viele Andere (vorzugsweise Griechen) und so war es auch nicht überraschend, dass alle Liegen und Schirme belegt waren. Das machte uns aber gar nichts aus. Wir verstauten unser bisschen Hab und Gut in einer Felsspalte und gingen ins Wasser. Man konnte unendlich weit hinein laufen, es war also perfekt für Kinder. Wir blieben ungefähr eine Stunde. Die Sonne prallte gnadenlos auf uns herab und ohne Schatten war es nicht länger auszuhalten.

Wir fuhren an der wunderschönen Küste entlang – immer mit dem Blick auf unser zweites Ziel: das weiße Fischerörtchen Noussa. Das türkisblaue Meer kann locker mit dem der Karibik mithalten. Gerne hätten wir noch hier und da mal angehalten, aber wir hatten jetzt Hunger und Durst und brauchten eine Toilette.

Noussa machte nicht nur aus der Ferne, sondern auch bei der Einfahrt in den Ort einen wunderbaren Eindruck. Die Griechen haben das mit der Deko voll drauf. Wir parkten (kostenlos) am Hafen und fanden sehr schnell Platz in einem der zahlreichen Restaurants, die die Hafenpromenade säumen. Wir waren mal wieder die einzigen Gäste, zumindest in diesem Restaurant. Eigentlich ist das kein gutes Zeichen, aber es war halb zwei und die meisten Einheimischen und Touristen gehen erst am Abend essen. Wir bestellten für mich einen großen Salat und für Mika seine geliebten Shrimps. Beides war super lecker! Und zum ersten Mal auf dieser Reise kam bei mir richtiges Urlaubsfeeling auf – hier in diesem kleinen süßen Ort, genau in diesem Moment.

Nach dem Essen nahmen wir uns den wunderschön herausgeputzten Ort vor. Am Hafen gab es natürlich die typischen Souvenir-Stände und in den Gassen die üblichen kleinen Kunstgalerien, Boutiquen und Café’s. Aber alles war so zuckrig und „kykladisch“, dass ich mich sofort verliebt habe. Wenn ich nochmal nach Paros zurückkommen sollte, dann auf jeden Fall mit einer Unterkunft in Noussa.

Natürlich war vieles geschlossen. Ich denke auch hier hat die Pandemie ihre Spuren hinterlassen und viele der Lokale sind in der Insolvenz. Im Normalfall würde dieser Platz an einem Nachmittag im Juli wohl anders aussehen. Uns sollte es recht sein. Wir schlenderten zunächst immer am Ufer entlang, vorbei an der Hafenmauer, bis zu einem Café, dessen Stühle fast im Wasser standen. Hier hatte Mika riesigen Spaß mit der Brandung und daher folgt weiter unten auch wieder ein kleines Video.

Nachdem ich Mika endlich vom Weitergehen überzeugen konnte, flanierten wir durch die weißen schmucken Gässchen der Altstadt. Wow, eine Gasse hübscher als die andere! Und farblich alles so wunderbar aufeinander abgestimmt. Ein griechischer Inseltraum! Wir kehrten schließlich zum Ausgangspunkt zurück, aber nicht, ohne vorher noch ein richtig leckeres Eis in einem der vielen Eiscafé’s zu verspeisen.

Wir nahmen natürlich nicht den gleichen Weg nach Süden zurück, sondern fuhren in einem weiten nordöstlichen Bogen bis zur Inselmitte nach Lefkes. Auf dieser Fahrt hatten wir tolle Ausblicke auf die Berge, das Meer und die vielen Inseln drumherum.

Lefkes ist ein malerisches Bergdorf aus dem 15. Jhd. mit rund 500 Einwohnern. Es gilt als das älteste und schönste Dorf auf Paros. Umgeben von Pinien und Olivenbäumen bettet es sich mitten in die Berge der Inselmitte. Die auf einem Hügel thronende Kirche Agia Triada (Dreifaltigkeitskirche) war bereits von Weitem zu sehen (unteres Bild).

Wir hatten aber keine Lust mehr auf Sightseeing und fuhren weiter mitten durch und im Süden um die Insel herum. Manche hübschen Kleinode entdeckten wir tatsächlich erst beim Blick in den Rückspiegel. Wir genossen die kurzweilige Fahrt und hielten hier und da für ein Foto an.

Gegen 17 Uhr waren wir wieder im Hotel und sprangen sogleich in den Pool. Was sonst bei 30 Grad? Und zum Abendbrot gab es wieder Pommes für Mika und einen vegetarischen Wrap für mich. Achja, die TV-Antenne wurde repariert und wir hatten nun sage und schreibe 20 Sender. Aber weder einen deutschen noch einen englischen, haha.

4 Kommentare zu „Paros – tolle Strände und weisse Dörfer

  1. Da haste ja Glück gehabt, dass der Mietwagenverleiher dir einen Vertrauensvorschuss gewährt hat. Witzig, dass ihr auf der nächsten Fähre wieder die gleichen Leute hattet. Da hattest du ja offenbar die klassische Verweildauer für Santorini ausgewählt 😁.

    Der Start im neuen Hotel war etwas holprig! Doch alles in allem habt ihr da ja dann doch eine chillige Zeit verbracht. Und einen so großen Pool fast ganz für euch alleine gehabt zu haben, war natürlich super 👍. Und verhungert seid ihr in der Anlage offenbar auch nicht. Ein sehr üppiges Frühstücksbüffet in einem Land, in dem ja eigentlich nicht besonders viel gefrühstückt wird.

    Euer Ausflug zu den „Pseudo-Seychellen“ hat sich doch auch gelohnt, auch wenn ihr dort nicht gerade alleine wart. Sieht schön aus, besonders die Steinformationen. Noch besser allerdings gefällt mir Noussa. Sehr schöne Aufnahmen sind dir da gelungen.

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    1. Ohja, der Vertrauensvorschuss war gut. Natürlich habe ich noch am selben Abend überwiesen.😇
      Das Hotel würde ich nicht nochmal wählen, auch wenn wir uns dann gut damit arrangiert hatten und den grandiosen Pool natürlich geliebt haben. Empfehlen würde ich nun eher eine Unterkunft in Noussa. Allerdings wird man dafür mehr Geld in die Hand nehmen müssen.
      Danke für das Kompliment. Wenn die Motive stimmen, klappt das Foto meist von ganz allein.☺️

      Gefällt 1 Person

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