Europa · Griechenland

Vom warmen Berlin ins heisse Athen!

Tag 1: Es ist ein verdammt früher Montag und es geht für Mika zum ersten und für mich zum zweiten Mal nach Griechenland. Rhodos muss fast 15 Jahre her sein und ich habe es in schöner, aber auch in extrem heißer Erinnerung. Damals herrschten dort teilweise über 40 Grad und in ganz Griechenland wüteten verheerende Waldbrände. Nun ja, wesentlich kühler wird es dieses Mal wohl auch nicht werden, aber die zahlreichen Hürden für andere Länder (z.B. USA und Island, die geschlossene Grenzen haben oder nur vollständig Geimpfte ohne Quarantäne einreisen lassen), haben mir für die Sommerferien nur noch Südeuropa zur Wahl gelassen.

Punkt 6 Uhr sollte der Flieger starten, zunächst nach München. Mika war sehr aufgeregt und freute sich wie Bolle, dass es endlich wieder los ging. Anstandslos ging er am Vorabend bereits um 19:30 Uhr ins Bett. Um 3 Uhr war die Nacht zu Ende und wir stapften müde zur S-Bahn, die uns direkt bis unters Terminal des neuen BER brachte. Das ist schon sehr praktisch und bequem. Beim Check-in-Schalter wurde mir schlagartig ziemlich übel, sodass ich mir auf der Toilette vorsichtshalber eine Hygienetüte besorgte. Am Schalter wollte Lufthansa dann mal wieder das volle Programm von mir sehen: Pässe, Geburtsurkunde, Sorgerechtsbescheinigung und dieses Mal natürlich auch meinen Impfnachweis. Da Kinder unter 12 in Griechenland ohne Test einreisen dürfen, blieb Mika das Prozedere erspart. Kurz danach waren wir auch schon am Gate und staunten über den neuen Flughafen und auch dessen Preise (4€ für eine schlichte Butterbrezel!). Unser ziemlich neuer A321 neo hob pünktlich nach München ab und der Flug verlief sehr angenehm. Wir hatten eine 3er-Reihe für uns, obwohl der Flieger recht ausgebucht schien.

In München angekommen holte mich meine Übelkeit wieder ein. Sogar so schnell, dass ich nur noch Zeit hatte, die Tüte aus der Tasche zu ziehen und in einen Seitengang am Gate zu hüfen. Eieiei, das war vielleicht was. Mir war völlig unklar, woher das kam, aber ich hatte natürlich Panik, dass jemand etwas davon mitbekommt und mich dann vielleicht nicht ins nächste Flugzeug lässt. Danach ging es mir aber etwas besser. Was mir aber gar nicht gefallen hat, war die Wettervorhersage für Athen. Halleluja!

Der Zwischenstop betrug nur eine knappe Stunde und auch der zweite Flug verlief super. Gegen halb eins erreichten wir Athen. Unser Koffer glücklicherweise auch. Wir folgten den Bus-Schildern, kauften mein Ticket (5,50€, Kind kostete nichts) am Schalter vor dem Terminal und stiegen in den Expressbus X95, der uns bis nach Syntagma brachte. Die Fahrt dauerte fast 1,5 Stunden, da der Flughafen doch um einiges außerhalb liegt. Ich hatte am Flughafen auch gleich noch ein 5-Tage-Ticket (8,20€) für die öffentlichen Verkehrsmittel in Athen gekauft. In Syntagma war ich dann etwas verwirrt. Google sagte, wir sollen in die M2 umsteigen, aber mir war nicht ganz klar, ob das eine U-Bahn oder eine Tram sein soll. Gesehen haben wir jedenfalls nur eine Straßenbahn, also stiegen wir in die Nr. 2. Die fuhr auch zunächst in die richtige Richtung unseres Hotels, aber dann am Ziel vorbei in eine andere Richtung. Verdammt! Also nächste Haltestelle raus und die Hufe in die Hand genommen. Es war nicht weit, vielleicht 800 m, aber es ging bergauf und es waren 38 Grad. Uff! Später stellte sich heraus, dass die M2 doch eine U-Bahn gewesen wäre, nunja. Schweißgebadet kamen wir im Hotel an und wurden direkt gefragt, ob wir Wasser wünschen. Ich bejahte natürlich und ruckzuck wurde uns eisgekühltes Mineralwasser gebracht. Das nenne ich Service! Es war mittlerweile 16 Uhr, als wir unser hübsches Zimmer bezogen, und wir machten erstmal ein wohlverdientes Schläfchen. Später am Abend genossen wir bei einem leckeren Abendessen unsere grandiose Dachterrasse und den fantastischen Blick auf die Akropolis.

Tag 2: Unser Hotel Coco-Mat Athens BC befindet sich direkt am Beginn der Fußgängerzone des hippen Viertels Plaka. Die Metrostation Akropoli ist nur 50 m entfernt (soviel zu unserem gestrigen Fußmarsch!). Zahlreiche Restaurants und Shops sind unmittelbar erreichbar. Die Lage ist also wirklich unschlagbar. Aber auch innen kann es überzeugen. Bereits in der Eingangshalle sind archäologische Ausgrabungen unter Glasböden zu bestaunen. Im Untergeschoss befindet sich ein ausgedehnter Wellnessbereich, wo sich in einem Wasserbecken sogar Schildkröten befanden – besonders interessant für Mika. Der Frühstücksbereich mit einem vertikalen Garten ist sehr geräumig und einladend. Außerdem kann man sich hoteleigene Holzfahrräder ausleihen und damit die Stadt erkunden. Habe ich vorher auch noch nie gesehen.

Nach dem Frühstück gab es kein Halten mehr: auf in den Pool! Es war bereits am Vormittag brechend heiß! Aber der Ausblick…wow! Von der Ebene über dem Pool hat man einen 360 Grad Rundblick über Athen. Atemberaubend! Es mag so aussehen, als sei Athen keine besonders attraktive Stadt, was größtenteils vielleicht auch stimmt, aber auf der kurzen Straßenbahnfahrt gestern sind wir an hübschen grünen Parks und wunderschönen Palästen vorbeigefahren. Ich denke, dass es sich auf jeden Fall lohnt, nochmal zu einer anderen Jahreszeit mit angenehmeren Klima wiederzukommen, um sich die Stadt etwas genauer anzusehen. In diesem Urlaub sehe ich dafür allerdings schwarz, zumal auch meine Übelkeit wieder zurückgekehrt war. Wir verbrachten ca. 2 Stunden auf dem Dach, aber dann mussten wir uns aufs Zimmer zurückziehen. Die Sonne war gnadenlos und die Gefahr eines Sonnenbrandes zu groß. Leider gab es am Pool keine schattigen Plätze – ein kleiner Nachteil, der sich auch in meiner Bewertung wiederfand.

Nach einer längeren Siesta auf dem Zimmer starteten wir kurz nach Sonnenuntergang eine kleine Erkundungstour. Die kleinen Altstadtgassen waren gut besucht, aber nicht so voll, dass es unangenehm gewesen wäre. Wir suchten uns ein nettes Lokal und verfolgten das Spiel England gegen Deutschland auf dem Handy. Leider war das Ergebnis eher niederschmetternd und Deutschland raus aus der EM. Anschließend ergatterte Mika zum Trost noch sein obligatorisches neues Holzschwert und wir schlenderten zurück zum Hotel.

Tag 3: Am nächsten Tag verbrachten wir den Großteil des Tages wieder am Pool. Etwas anderes ist bei fast 40 Grad einfach nicht machbar. Nichtsdestotrotz rafften wir uns am späten Nachmittag aber auf, um mit der Metro nach Piräus zum Hafen zu fahren. Von der Metrostation muss man nur eine große Straße überqueren und schon steht man am Fährhafen. Glücklicherweise ist das Terminal E7 von Blue Star Ferries direkt auf der anderen Straßenseite (E2 oder E9 wären wesentlich weiter gewesen). Ich parkte Mika mit einer kalten Sprite in einem Restaurant und stellte mich in die kurze Schlange des Ticketschalters nebenan. Ich hatte im Vorfeld den Greek Islands Pass für 81€ im Internet gekauft, der für Fährfahrten an 4 Tagen innerhalb eines Monats gültig ist. Mika’s Pass hat nichts gekostet. Nach meiner Recherche zu den regulären Fahrpreisen für unsere Touren hatte ich die 81€ bereits nach 2 Fahrten wieder drin, sodass sich der Pass durchaus sehr lohnen kann. Das Einlösen der Tickets gestaltete sich allerdings problematischer. Leider konnte ich mit dem Pass online keine Sitzplätze reservieren, sondern musste eine E-Mail an die Fährgesellschaft schreiben, in der ich alle Fähren mit den genauen Daten und Uhrzeiten auflisten musste. Daraufhin wurden wir dann für diese Fährfahrten eingebucht (es gibt aber keine expliziten Sitzplätze, sondern es wird damit lediglich sichergestellt, dass man auch tatsächlich mitfahren kann). Natürlich kann man auch direkte Liegesitze oder Sitze in der Business-Class reservieren, aber in der Econonmy geht das nicht und ist auch nicht im Greek Islands Pass enthalten. Die Dame am Schalter verstand leider überhaupt nicht, was ich von ihr wollte. Ich zeigte ihr die Pässe, die mir schon in Deutschland 4 Tage nach der Bestellung zugesandt wurden und auch die E-Mail der Attica Group. Trotzdem verstand sie nichts. Ich versuchte ihr klarzumachen, dass ich jetzt nur noch die Papiertickets für die einzelnen Fahrten benötige. Lange Rede, gar kein Sinn…nach geschlagenen 20 Minuten Diskussion hatte ich dann alle Tickets und zog entnervt von Dannen. Völlig k.o. verweilten wir noch eine Weile in dem Restaurant und fuhren dann mit der Metro zurück zum Hotel. Die Fahrt dauert übrigens 35-45 Minuten, da man in Omonia von der M1 zur M2 umsteigen muss. Vorm Hotel kaufte ich noch Wasser und für Mika ein Eis. Leider wollte mein Körper das Wasser mal wieder nicht bei sich behalten und ich schaffte es gerade noch so in unser Badezimmer. Mir war nun auch klar, warum mir immer so schlecht war. Ich hatte ein neues Diabetes-Medikament erhalten, dass „sehr häufig“ Übelkeit und Erbrechen als Nebenwirkungen zeigt. Na super und ausgerechnet ich muss nun die Eine von ca. 10 Fällen sein, bei der das so eintritt. Aber eins war für mich klar: für den Rest des Urlaubs muss es ohne das Medikament gehen. Dieses Experiment wird erst zu Hause wieder fortgesetzt.

Tag 4: Unseren letzten Tag in Athen verbrachten wir wieder fast ausschließlich auf der Dachterrasse und im Pool. Wir planschten, spielten, übten rechnen und schreiben und genossen noch ein letztes Mal den wunderbaren Ausblick, bevor unser eigentliches Abenteuer morgen beginnen wird.

5 Kommentare zu „Vom warmen Berlin ins heisse Athen!

  1. Oh ja, ich kann mich daran erinnern, dass wir 2010 auch Probleme hatten, die Fährtickets auszulösen und happy waren, dies einen Abend vor Abfahrt erledigen zu können. Mir hat Athen übrigens auch gefallen auch wenn ich mich über die Dekadenz ( Panthenon Fries in der U- Bahn, hinter Panzerglas ausgestellt) in der bittersten Zeit der Wirtschaftskrise geärgert habe. LG Sandra

    Gefällt 1 Person

    1. Ah, dann war das bei dir im Blog, wo ich das mit dem Fries gelesen hatte.😅 Ja, die haben so ein klasse Museum und den Tempel ja auch noch vor Ort. Warum man das dann in eine U-Bahn-Station verfrachten muss, erschließt sich mir auch nicht. Das mit den Tickets war echt nervig. Gerade für einen solchen Fall sind wir lieber am Tag vorher zum Hafen gefahren. Beste Entscheidung!

      Like

  2. Das Wetter, die Übelkeit – uiuiui … Darüber hatten wir ja schon persönlich gesprochen. Mehr als unangenehm! Im krassen Gegensatz zu eurem Hotel mit der genialen Dachterrasse und dem tollen Blick über die Akropolis. Einfach klasse! Ich glaube, die Bude wäre auch was für mich 😎. Ist schon in meiner Hoteltipp-Sammlung eingetragen.

    Ja, ich denke auch, dass du Athen auf jeden Fall noch einmal eine Chance geben musst bei einigen Graden weniger zu einer anderen Jahreszeit. Deine Fotos „von oben herab“ sind doch schon mal sehr vielversprechend. Gefällt mir! Auch Athen by night macht einen einladenden Eindruck.

    Das mit den Fährtickets war ja echt komplizierter und nerviger als im Vorfeld gedacht. Da gibt es offenbar Verbesserungsbedarf!

    Schön, dass Mika seine Schwertsammlung erweitern konnte 😂.

    Gefällt 1 Person

    1. So, jetzt mache ich mich endlich mal an die Fortsetzung und sehe, dass ich hierauf noch gar nicht reagiert hatte.🙈
      Das Hotel war wirklich phänomenal und bekommt meine uneingeschränkte Empfehlung. Top Lage, stylish und die Dachterrasse ist natürlich unschlagbar!😅 Wenn ich Athen die 2. Chance gebe, werde ich bestimmt auch wieder dort absteigen.

      Gefällt 1 Person

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s