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Melbourne – Yarra River, Eureka Tower, China Town & Hosier Lane

Tag 11: Nach der Nacht im Auto war die im Apartment ein wahres Träumchen. Wir waren im Himmel und wollten ihn heute auch nicht wirklich verlassen. So ist das auf Roadtrips. Irgendwann kommt der Tag, an dem man einfach nur faul auf dem Zimmer bleiben möchte. Und doch bin ich um 7:40 Uhr aus den Federn gehüpft. Wir hatten gestern nur 50 m entfernt geparkt, weil alle Parkautomaten den Feiertag statt einen Preis anzeigten. In den Ferien und an Feiertagen scheint das Parken zumindest in Melbourne grundsätzlich frei zu sein. Nicht schlecht, oder? Nun ja, für heute gilt das allerdings nicht, und so sprintete ich schleunigst zum Auto. Am Ufer des Yarra River wurde ich fündig. Nicht durch Zufall, sondern den Tipp gab mir die freundliche Dame der Apartment-Verwaltung bei unserem Check-In. 2,50 AUD pro Stunde war ok, allerdings konnte man nur maximal 3 Stunden parken. Ich wusste erstmal keine Lösung und fotografierte glücklicherweise den Automaten. Im Apartment fand ich dann heraus, dass man auch unter Eingabe der Automatennummer und des Kennzeichens sehr gut online parken konnte, sodass wir nicht ständig zum Auto rennen mussten.

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Auf den Fotos ist deutlich der einziehende Herbst erkennbar, aber dennoch war es bereits so früh am Morgen schon angenehm warm. Von nah und fern waren die schnatternden weißen Kakadus und die Pull-Rufe der zahlreichen Kanuten zu hören. Hier bei den Hütten der Wassersportler war schon reges Treiben angesagt. Den Melbournern sagt man nach, eine sehr sportliche Bevölkerung zu sein. Hier und jetzt konnte ich mich selbst davon überzeugen.

Mein Rückweg am Wasser entlang war sehr idyllisch und fotogen. Ich ärgerte mich, dass ich meine Kamera im Apartment gelassen hatte. Musste eben das iPhone herhalten. So viel Grün! Kein Wunder, dass Melbourne ganze sieben Jahre lang als die lebenswerteste Stadt der Welt galt. 2018 wurde sie allerdings von dem kleinen beschaulichen Wien abgelöst. Wer hätte das gedacht?

Ich verließ den Boathouse Drive und die Alexandra Gardens und wandte mich dem 162 m hohen Victorian Arts Centre mit dem weithin sichtbaren Melbourne Spire zu. Das Arts Centre, dass auch das State Theatre einschließt, macht seinem Namen auch außerhalb des Gebäudes alle Ehre. Am Eureka Tower vorbei spazierte ich zurück zum Apartment.

Dort weilten meine beiden Männer noch in süßen Träumen. Nach einem kleinen Frühstück besuchten Mika und ich den Indoor-Pool, der mit zum Apartment-Komplex gehört. Niemand sonst hatte das Verlangen und so genossen wir das Vergnügen ganze 20 Minuten lang alleine – bis Mika mal auf’s Klo musste. Da wir keins fanden (es gab zwei Eingänge zum Pool!), stürmten wir wieder nach oben. Den restlichen Tag entspannten wir in unserer Wohnung im 15. Stock, hin und wieder mit ländlichem Geruch, der uns durch unsere Balkontür „erfrischte“.

Am späten Nachmittag entschied ich, dass ich nochmal losziehen wollte. Mein Ziel: das Skydeck in der 88. Etage des Eureka Towers. Meine beiden Begleiter hatten keine Lust. Der immens hohe Tower befindet sich nur ca. 100 m von uns entfernt, weshalb ich es also nicht sehr weit hatte. Mit einem 20% Coupon bewaffnet zahlte ich nur knapp 18 AUD Eintritt. Die Schlange war relativ kurz und ich reihte mich hinter zwei deutsch sprechenden Mädels ein. Der Express-Aufzug brachte uns drei in nur 40 Sekunden in luftige 300 m Höhe. In einer Ecke des Skydecks gibt es „The Terrace“. Hier kann man durch zwei Schleusentüren auf eine Art Balkon treten und die Luft über Melbourne schnuppern. Es wehte aber so heftiger Wind, dass ich es nicht lange draußen aushielt. Eine weitere Attraktion ist „The Edge“ – ein Glaswürfel, der drei Meter über das Skydeck hinausschiebbar ist. Die hohe Extragebühr ist nicht angemessen, aber ich hätte das auch kostenlos niemals mitgemacht. Nun aber erstmal ein paar Fotos. Beginnen wir mit der Flinders Street Station (Bahnhof) und dem gegenüberliegenden Federation Square, den beiden Markenzeichen von Melbourne.

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Beim Selfie machen ist mir dann ein kleines Missgeschick passiert, aber keine Sorge, ich konnte gerettet werden. Kennt jemand den Film „Stirb Langsam“? Ich meine, Parallelen zu erkennen.

Typisch! Die deutschen Flyer sind natürlich vergriffen gewesen! Rechts im Bild sind im hinteren Bereich die Docklands zu erkennen. Mal sehen, ob wir es noch dorthin schaffen.

Auf diesem Foto seht ihr unser Apartmenthaus. Es ist das breite schwarze Hochhaus so ziemlich in der Mitte des Bildes (Melbourne Short Stay Apartments, 151 City Road). Ich würde jederzeit und immer wieder dort wohnen wollen. Die Einrichtung und die Lage sind einfach perfekt.

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Am Ende meines Besuches kämpfte sich dann doch noch ein bisschen Abendrot durch die Wolkendecke und schenkte uns einen schönen Sonnenuntergang.

Ihr erinnert euch sicher: die Sonne geht hier noch vor 18 Uhr unter. Der Abend war also noch jung. Heute hatten wir Lust auf chinesisches Essen und machten uns deshalb etwas später auf in Richtung China Town. In nur knapp fünf Minuten waren wir am Flussufer. Was für ein Lichterspektakel. Zauberhaft!

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Über die toll beleuchtete Evan Walker Bridge erreichten wir stilvoll das andere Ufer und schlenderten dort unter musikalischer Begleitung an zahlreichen Restaurants vorbei. Es war so wunderschön! Die Szenerie ist mit Worten kaum zu beschreiben, daher lasse ich einfach die Bilder sprechen.

Auf dem Weg nach China Town kreuzten wir den Federation Square und die Flinders Street, passierten die St. Pauls Cathedral und das beeindruckende Grand Hyatt Hotel sowie Mika’s Traumauto – ein Batmobil.

In China Town angekommen fiel uns die Entscheidung ziemlich schwer. Die Auswahl schien unendlich! Leider, leider erwischten wir das so ziemlich schlechteste und wohl teuerste chinesische Restaurant von Melbourne. Aber auch mit solchen Pleiten muss man auf Reisen leben können, wa?

Auf dem Rückweg schlenderten wir durch die ausgestorbene Hosier Lane, eine der bekanntesten Graffiti-Straßen der Welt. Und was soll ich sagen? Es hat sich voll gelohnt!

Melbourne bei Nacht hat ordentlich was zu bieten. Wir waren begeistert. Mika jagte bei der St. Pauls Cathedral noch eine Schar Tauben in die Lüfte und dann schlenderten wir gemütlich über den Yarra River zurück ins Apartment.

4 Kommentare zu „Melbourne – Yarra River, Eureka Tower, China Town & Hosier Lane

  1. Melbourne! Tolle Stadt! Aufs Kanufahren hätte ich ja jetzt akut auch Lust 😅. An das Arts Centre kann ich mich noch erinnern. Tolle Ecke! Die Skulpturen kommen mir teilweise jedoch nicht bekannt vor. Die müssen nach 2009 dazu gekommen sein. Wo kam denn so mitten in der Stadt der ländliche Geruch her? Das Sky Deck des Eureka Towers kenne ich auch nicht. Beeindruckende Aussichten! Muss doch mal wieder dort aufschlagen 🤓. „The Edge“ werde ich dann ganz sicher mitnehmen! Ebenso gerne einen so spektakulären Sonnenuntergang wie der, der dir serviert wurde. Dein langsames Selfie-Sterben ist übrigens ziemlich beeindruckend 😂. Melbourne by night mit der schönen Beleuchtung hat auch was. Und erst recht die Graffitis! Da sind ja wirklich tolle Sachen dabei. Bin schon gespannt auf die Fortsetzung

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    1. Schau dir nochmal die Bilder unter dem „ländlich“ genau an.🤣 Gab es den Eureka Tower damals schon? In Melbourne wird gebaut wie verrückt (siehst du im nächsten Beitrag), das ist unglaublich. Ja, das glaube ich gerne, dass du dich waghalsig auf „The Edge“ stürzen wirst.😅

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      1. Stand der Wagen mit den wohlriechenden Vierbeinern etwa längere Zeit vor eurem Haus 😅? Laut Wikipedia wurde der Eureka Tower 2006 fertiggestellt. Wie der mir durch die Lappen gehen konnte, ist mir ein Rätsel 😳. Es wird gebaut wie verrückt? Jetzt bin ich noch heißer darauf, wieder hinzufliegen …

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      2. Die LKW mit den armen Geschöpfen standen immer etwas an der Ampel. Das hat gereicht, um bis nach oben zu ziehen. Leider gab es davon so einige. Wer bei solchen Anblicken noch Fleisch verdrücken kann, den werde ich nie verstehen. Ja, gerade was die Erweiterung der Skyline angeht, klotzen die mächtig ran. Mal schauen, ob ich den Beitrag heute noch online bekomme.

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