Tag 11: Auf nach La Ceiba! Wir hatten glücklicherweise schon gleich bei der Ankunft hier in Copán die Bustickets für die Weiterreise gekauft und dieses Mal penibel darauf geachtet, dass wir in der First Class landen. Unser Bus ging erst am späten Vormittag, sodass wir die Zeit mit Frühstücken, Packen und Rumgammeln verbrachten. Am „Busbahnhof“ von Hedman Alas war schon etwas Betrieb, als wir ankamen.
Die First Class lohnt sich echt für den minimalen Aufpreis. Man kann den Sitz in eine Liegeposition bringen und hat eine wunderbare Fußstütze. So vergingen die 6-7 Stunden wie im Flug. Naja, nicht ganz, aber es war erträglicher als ein Langstreckenflug. Die Landschaft war leider auch nicht so der Burner. Meine Freundin Elke würde sagen: Brandenburg! Lustig war auch wieder, dass man nie den Fahrer gesehen hat. Die Kabine ist ja vom Rest getrennt und der Typ zog die Fahrt knallhart an einem Stück durch.
Am Busbahnhof erwarteten uns schon einige Taxifahrer und wir befürchteten die schlimmste Abzocke. Aber da es bereits dunkel war und der Bus-Stop scheinbar im Niemandsland war, hatten wir keine andere Wahl. Empfehlenswert wäre hier wohl ein vorab gebuchter Shuttle des Hotels gewesen. Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten, aber dann checkten wir endlich ein. Unser Hotel, das Las Hamacas, war recht hübsch, das Zimmer sehr groß und sauber und vom Balkon hatten wir einen tollen Blick auf den Pool, den wir leider nicht nutzen konnten. Wirklich schade!
Tag 12: Am nächsten Morgen ging es nach einem ultra sparsamen Frühstück in der Kantine nebenan mit dem Taxi zum Fährterminal. Wir teilten uns das Gefährt mit einem australischen Backpacker-Pärchen und plauderten etwas. Sie wollten nach Utila und stiegen daher einen Pier eher aus. Wir kauften die Tickets, checkten unser Gepäck ein und mussten durch eine Sicherheitskontrolle. Danach war noch etwas warten angesagt, bis es endlich auf die Fähre ging.
Die etwa zweistündige Fahrt war herrlich, wenn auch ziemlich verschwitzt. Wir saßen draußen auf dem Heck, wo leider nur wenig Windzug für Erfrischung sorgte. Ein junges Mädel in der Reihe vor uns wurde seekrank und kotzte sich die Seele aus dem Leib. Die Arme! Draußen auf dem Ozean wurden die Wellenberge aber auch recht hoch, sodass selbst Christiane etwas schwächelte. Doch dann war endlich Utila und kurz darauf auch Roatan in Sicht. Ich hätte mir die Insel nie so groß vorgestellt. Aber die Größe bestätigte sich auch kurz danach bei der Taxifahrt nochmal. Ein kleiner idyllischer Hafen und ein paar rostige Schiffswracks empfingen uns bei herrlichstem Sonnenschein. Willkommen in der Karibik!
Gepäckausgabe auf karibische Art! Hier gibt’s das Gepäck nur auf Zuruf und gegen Schnipsel.
Wir nahmen uns ein Taxi zu unserem Hotel „Cocolobo“ am relativ ursprünglichen und ruhigen West End von Roatan. Die Fahrt dorthin war superspannend und es gab viel zu Gucken. Am Zielort, am Ende einer Sackgasse auf der grünen Spitze der Half Moon Bay, erwartete uns dann ein kleines Paradies! Unser Ocean-Front-Bungalow war der Hammer und das Zimmer sowie der Ausblick hätten nicht besser sein können. Später erfuhren wir, dass das Hotel verkauft werden soll. Es besteht aus einem Haupthaus mit Pool sowie drei doppelstöckigen Nebenhäusern mit je vier Zimmern. Alles sehr naturnah gehalten und schön in die Umgebung eingepasst. Wir hoffen, dass der zukünftige Besitzer das Hotel in seiner jetzigen Form erhält und keine Luxusvilla daraus macht.
Nach ausreichend Pool-Time und einem wunderbar kitschigen Sonnenuntergang packte uns der Hunger und wir spazierten von unserer kleinen Halbinsel ins naheliegende West End. Fantastisch! Karibikfeeling pur! Keine Bettenburgen oder Schickimicki-Restaurants für Pauschaltouristen, sondern (noch) ein kleines chilliges Backpackerörtchen, in dem man eine gute und relaxte Zeit verbringen kann. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Und ich hatte den Eindruck, als wäre so mancher Reisender einfach für immer hier hängen geblieben.
Im Cannibal Café wurden wir fündig und verzehrten unglaublich leckere Nachos zu einheimischen Bier. Der Haushund bekam natürlich auch etwas ab.
First Class im Bus! Klasse! Sieht sehr bequem und komfortabel aus. Das hätte ich sicher auch gebucht. Und es freut mich natürlich, dass mein Synonym „Brandenburg“ für unspektakuläre Landschaften nun auch hier auf deinem Blog Einzug gehalten hat 😘. @ Fähre: wie gut, dass die in besserem Zustand war als die Schiffswracks 😅! Auch wenn diese ja auch ihren ganz eigenen Charme versprühen. Da wiederum hattet ihr ja eine ganz grandiose Landschaft um euch herum. Eure Hütte an der Ocean Front war ja auch der Knaller! Da will man doch so schnell nicht mehr weg, wa? Und dann noch leckeres Essen. Was will man mehr?
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