Tag 11: Der Wecker schmiss uns um 6 Uhr aus den Federn. Ausnahmsweise mussten wir zu diesem Mittel greifen, da der Manuel Antonio Nationalpark, wegen dem wir hier in Quepos gelandet sind, bereits um 7 Uhr öffnet. Wir hatten Glück, denn heute war Sonntag und morgen wäre der Park geschlossen gewesen. Wir frühstückten schnell und fuhren los nach Manuel Antonio. Der Reiseführer hat nicht gelogen. Schon ca. 2-3 km vor dem Parkeingang versuchte man uns sehr eindringlich auf Parkplätze zu lotsen. Wir winkten freundlich zurück und schüttelten mit dem Kopf. Einfach weiterfahren empfahl mein Nelles Guide. Am Ende der Straße, direkt am Strand neben einem Hotel, gab es dann den offiziellen Parkplatz, von dem der Eingang zum Nationalpark aber auch nochmal ca. 300 m zu Fuß entfernt ist. Direkt vor dem Eingang kann man nicht parken, also bitte auch nicht versuchen. Es war bereits jetzt schon unglaublich heiß. Am Parkeingang angekommen, erfuhren wir, dass wir die Tickets in der Straße vor dem Eingang ca. 50 m entfernt kaufen mussten. Das war etwas verwirrend und auch völlig unlogisch. Ich wartete mit Mika und Tobi holte die Tickets. Es waren schon einige Reisegruppen da, obwohl es erst 7:30 Uhr war. Wahnsinn, ich dachte wir könnten sie umgehen. Nachdem die Taschen durchsucht wurden (Essen und Zigaretten sind verboten), durften wir endlich rein. Der Weg ist erst eine breite Schotterstraße, auf der sich dann auch die meisten Touristen tummelten. Irre, wie voll es bereits war. Ich versuchte in der Nähe der Reisegruppen von deren Guides ein paar Infos zu erhaschen, aber fast immer erklärten sie nur Bäume oder andere Pflanzen. Manchmal auch Vögel. Tiere konnte ich bei den Reisegruppen nicht ein einziges Mal sehen. Im Gegenteil. Da ich bei Beobachtungen sehr ausdauernd sein kann, blieb ich oft lange irgendwo stehen und schaute in die Baumwipfel. So konnte ich dann auch tatsächlich sehr weit oben ein paar Brüllaffen erspähen. Und die Reisegruppen? Die blieben dann bei mir stehen und ich zeigte ihnen dann netterweise die Affen.
Ca. 50 m hinter dem Parkeingang zweigte dann der erste begehbare Steg ab, den wir auch mit Freude nutzten. Der Großteil der Menschen blieb auf der Schotterstraße, was ich nicht verstanden habe. Auf den schmalen Hochstegen machte der Besuch des Parks schon mehr Spaß. Es war schattig und wir konnten ziemlich viele große rote Krabben und mehrere Familien von Totenkopfäffchen beobachten. Es wirkte fast so, als wenn sie uns durch die Bäume schwingend verfolgen würden.
Die Stege waren nur sehr leicht hügelig, sodass es angenehm war, darauf entlang zu spazieren. Erst an dem Punkt wo es hinab zum Meer ging, wurde die Straße sehr, sehr steil. Unten angekommen suchten meine Augen die vom Reiseführer versprochenen Waschbären und Affen, die angeblich die Taschen der Touristen öffnen und durchsuchen würden. Fehlanzeige! Kein einziges Tier wurde gesichtet, Menschen dafür aber leider umso mehr. Die Bilder täuschen etwas, da ich quasi um die Massen herum fotografiert habe. Es war absolut nicht einladend, sodass wir nur kurz Pause machten und dann den steilen Berg wieder hinauf kraxelten. Es waren mittlerweile um die 35 Grad und wir hatten genug. Alles in allem hat uns der Park nicht sehr gefallen und wir fuhren zurück zum Hotel.
Mir war bereits auf der Rückfahrt etwas schwindelig und der Hals fing an, mir weh zu tun. Es verschlimmerte sich minütlich und ich verzog mich ins Bett, sobald wir im Hotel waren. Nach ein paar Stunden fing ich an zu fiebern und kämpfte mit Schüttelfrost. Meinen beiden Männern hingegen ging es super und sie machten es sich mit Handy und Netbook auf ihrem Bett gemütlich.
Nachdem ich mir zwei Ibuprofen eingeworfen hatte und es mir kurzzeitig etwas besser ging, sind wir ins Poolrestaurant gegangen und haben dort etwas gegessen. Mika wollte natürlich gerne in den Pool und da mir durch den Schüttelfrost total kalt war, dachte ich, dass mir ein Bad in der warmen Brühe des Pools gut tun würde. Gesagt, getan. Die ersten paar Minuten waren auch schön angenehm, danach fing ich aber selbst in diesem Badenwannenwasser an zu frieren.
Ich wickelte mich in ein Handtuch und schaute meinen Jungs beim Planschen zu. In den Bäumen auf dem Hotelgelände tummelten sich zahlreiche Tukane. Sogar ein Pärchen Rote Ara’s flog mal über uns hinweg. Das war klasse!
Lustigerweise konnten wir vor unserem Bungalowzimmer auch viele kleine Äffchen und monströse Leguane beobachten. Das Hotelgelände bot uns mehr Tierwelt als der Manuel Antonio Nationalpark und wir ärgerten uns etwas, dass wir statt des blöden Parks nicht einfach die einsamen hoteleigenen Trails abgelaufen sind, auf denen wir ganz allein unterwegs gewesen und vielleicht auch das eine oder andere Faultier gesehen hätten. Das La Foresta Nature Resort mit dazugehörigem Naturreservat besitzt 3 Meilen Wanderwege durch tropischen Regenwald, auf denen bis zu 100 verschiedene Vogelarten, 50 Schmetterlingsarten, 20 Faultierspezies und 15 verschiedene Reptilienarten beobachtet werden können.
In der Nacht stieg mein Fieber dann bis auf über 40 Grad an und ich dachte, ich muss von dieser Welt. Ganz in der Nähe ergoogelten wir ein Krankenhaus, dass wir aber zum Glück nicht gebraucht haben.
Ein Kommentar zu „Quepos – Manuel Antonio Nationalpark“