Asien · Georgien

Stepantsminda

Tag 4: Heute ist unser Motto: alles kann, nichts muss. Wir entschieden uns erstmal für’s Ausschlafen. Hier der Blick aus meinem Bett.

20170918_134952

Danach gab es das bisher beste Frühstücksbuffet dieser Reise. Das Rooms Hotel ließ sich nicht lumpen und hat ordentlich aufgefahren. Der Wahnsinnsblick aus dem Frühstücksraum ließ alles gleich doppelt so gut schmecken.

 

Die Aussicht von der Terrasse ist immer noch atemberaubend. Man kann sich von diesem Anblick kaum lösen und die frische Bergluft ist auch nicht zu verachten.

 

Anschließend gammelten wir noch kurz auf dem Zimmer herum, um dann mit dem Auto den Weg zur Zminda Sameba Kirche in Angriff zu nehmen. Die Kirche liegt oberhalb des Ortes, auf dem 2170 m hohen Kwemi Mta („Unterer Berg“). Die auch Gergetier Dreifaltigkeitskirche (Gergetis Sameba) genannte Wallfahrtskirche wurde im 14. Jhd. erbaut. Man kommt nur über eine unbefestigte Straße hinauf. Natürlich über Serpentinen und relativ steil. Wir wollten es aber auf jeden Fall probieren, schließlich haben wir einen Jeep. Nun, wir kamen nicht weit. Die reguläre Zufahrtsstraße war gerade durch Straßenbauarbeiten voll gesperrt. Wir fuhren ein Stückchen weiter und nahmen eine andere Schotterpiste, von der wir annahmen, dass sie auch auf den Berg führte. Wir haben es nicht herausgefunden, denn auch hier waren Bauarbeiten. Trotz unseres beherzten Durchbruchs durch die Baustelle, verließ uns der Kampfgeist wenige Meter später, als wir riesige Schlammfurchen durchqueren mussten und dabei mit der Unterbodenwanne aufsetzten. Prinzipiell kann das der Pajero ab, aber wir brauchen das Auto ja noch eine Weile und wollten daher kein Risiko eingehen. Wir beobachteten später, dass zahlreiche Marschrutkas (alle vom gleichen Typ) nach oben fuhren und überlegten, ob wir das stattdessen machen. Aber irgendwie fehlte uns der Antrieb. Anhand der Anzahl der Autos die dort hoch fuhren, konnten wir uns bunt ausmalen, was dort oben los sein musste. Ach nee, wir erkundeten stattdessen lieber ein paar andere Ecken des Ortes und entdeckten dabei diverse Aussichten auf die kleine Kirche und den riesigen Kazbek.

 

Der Kazbek soll im Übrigen jener Berg der griechischen Mythologie sein, an den Prometheus gekettet wurde, weil er den Göttern das Licht stahl. („Als Zeus den Raub sah, sann er auf Rache: Er befahl, ihn an einen Felsen über einem Abgrund zu fesseln und jeden Tag kam der Adler und fraß von Prometheus Leber. Und so sollte seine Qual viele Jahrhunderte dauern, bis der Herakles (Herkules), von Mitleid erfüllt, ihn erlöste. Aber selbst da musste er fortan einen Ring mit einem Stein aus dem Kaukasus tragen, damit sich Zeus rühmen konnte, er sei immer noch daran gefesselt.“)

Hier der Blick aus Richtung Kazbek zu unserem Hotel. Der lange braune Kasten ganz hinten in der rechten Bildhälfte.

DSC_1640

Wir fuhren ein paar Kilometer Richtung Russland, drehten aber nach einer Weile um, weil die Straße immer waghalsiger wurde. Auch hier waren die Kühe wieder unsere ständigen Begleiter. Einfach unglaublich, wo die überall rumkraxeln. Auf dem Weg von Kutaissi nach Mtskheta stand doch tatsächlich mal eine auf dem Mittelstreifen der Autobahn und graste dort seelenruhig. Der Mittelstreifen war mindestens einen Meter hoch!

Danach statteten wir dem dorfeigenen Kinderspielplatz einen Besuch ab. Nichts besonderes, aber der kleine Mann hatte seine Freude.

 

Direkt gegenüber befindet sich die Touristeninformation. Wir sparten uns den Weg hinein, da wir morgen sowieso wieder abreisen.

20170918_115620

Es war allmählich Zeit für’s Mittagessen und so wagten wir uns nochmal in eins der nett aussehenden Restaurants am Hauptplatz. Der zu einem Café umgebaute Linienbus sah witzig aus, hatte aber wohl keine Küche.

 

Leider wurden wir aber auch diesmal wieder nicht bedient (oder wir waren mal wieder zu ungeduldig und haben nicht lange genug gewartet), sodass wir uns zurück ins Hotel begaben, um im dortigen Restaurant zu essen. Die Preise unterschieden sich überraschenderweise nur geringfügig. Wir zahlten für drei Gerichte und drei Getränke gerade mal 44 Lari (ca. 14€).

Und weil es so schön ist, hier nochmal ein paar Eindrücke vom Kazbek und der Zminda Sameba Kirche (hier: von hinter dem Hotel).

 

Und nochmal zwei Bilder von der Terrasse aus, denn mehr gibt es von uns aus Stepantsminda nicht zu berichten. 🙂

 

2 Kommentare zu „Stepantsminda

  1. Wow, was für eine Aussicht von der Terrasse aus! Und der Kazbek ist ja wirklich ein besonders schöner Anblick. Hast du zufällig mitbekommen, ob dort geführte Wanderungen angeboten werden? Das würde mir ja gefallen! Ein Bus als Café, auch nicht schlecht. Noch besser wäre es allerdings, wenn man da auch bedient würde :-).

    Gefällt 1 Person

    1. Ja, hier gibts definitiv auch geführte Wanderungen. Aber zur Kirche hoch ist der Weg auch ausgeschildert. 500 m Höhenunterschied, teils durch Wald, teils auf der Schotterpiste. Man soll 2-3 Std. benötigen. Das wäre bestimmt etwas für dich.

      Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s