Asien · Georgien

Mtskheta – Stepantsminda

Tag 3: Heute geht’s in die Berge, also in die richtig hohen! Unser Ziel ist Stepantsminda, ein kleines Bergdorf auf 1740 m Höhe am Fuße des 5047 m hohen Kazbek, dem dritthöchsten Berg Georgiens und dem achthöchsten im Großen Kaukasus. Bevor wir allerdings starteten, gab es ein leckeres Frühstück. Ungewöhnlicherweise gab es das aber erst ab 9 Uhr, sodass wir noch ein bisschen Zeit auf der Pool-Terrasse totschlagen mussten.

Zurück auf dem Zimmer noch schnell die Sachen gepackt und noch zwei Fotos vom Balkon geschossen (der Hirsch auf dem Hausdach gegenüber irritierte mich etwas). Kurze Zeit später saßen wir dann aber schon im Auto und freuten uns auf die neuen Eindrücke, die sich uns auf der Georgischen Heerstraße bieten sollten. Unser erster Stop war Ananuri, eine kleine zur Festung entwickelte Burg oberhalb des Schinwali-Stausees, etwa 60 km von Tiflis entfernt, am Ufer des Flusses Aragwi. Leider ist dieses hübsche Schätzchen touristisch völlig überlaufen und voll mit stinkenden Autos, kitschigen Marktständen und Menschen über Menschen. Wir machten daher nur einen kurzen Fotostop und fuhren schnell weiter.

Danach ging es in einem Rutsch weiter bis nach Stepantsminda. Wir passierten etliche Serpentinen in den Großen Kaukasus hinein, deren Höhepunkt der Jvari Pass auf ca. 2400 m darstellte. Kurz vorher machten wir nochmal einen Fotostop.

Der Jvari Pass liegt zwischen den Orten Gudauri und Kobi. In Gudauri entwickelt sich seit ca. 1980 stetig der Tourismus. Es gibt bereits zahlreiche Hotels, Homestays und Hotels (auch gehobener Klasse) und an allen Ecken wird gebaut. Für mich machte es den Eindruck, als würde hier ein zweites Kitzbühel entstehen. Nachdem wir oben angekommen waren, entspannte ich mich wieder etwas (ich hasse es, Serpentinen zu fahren, aber wenn Tobi fährt, finde ich das noch viel schlimmer). Die Georgische Heerstraße ist wirklich sehr gut ausgebaut. Es ist übrigens die einzige Transitverbindung durch den Großen Kaukasus nach Russland. Der Grenzübergang ist offen und nur 15 km von Stepantsminda entfernt. So nah war ich Russland noch nie!

In Stepantsminda angekommen, sahen wir das Rooms Hotel schon von Weitem und es war auch direkt an der Heerstraße ausgeschildert. Es ist das beste Hotel im Ort, hoch oben an einem Hang gelegen, und dementsprechend auch gut frequentiert. Die „Straße“ durch das Dorf zum Hotel hoch war herausfordernd und wir waren froh einen Jeep zu haben. Wir fanden einen Parkplatz vorm Hotel und wollten einchecken. Ein Blick auf die Uhr verriet uns dann aber, dass wir zu früh dran waren, denn der Check-in war erst ab 15 Uhr möglich. Also wieder rein ins Auto und nochmal ins Zentrum des Ortes. Zentrum ist schon fast geprahlt. Es gibt lediglich einen etwas größeren Platz auf der Heerstraße, mit einigen Imbissen und Restaurants, zwei Mini-Märkten und jede Menge Marschrutkas. Das sind kleine schmale Minibusse, die das öffentliche Haupttransportmittel im Land darstellen. Große Reisebusse fahren hier nicht, es sei denn es sind Reiseunternehmen, die Pauschaltouristen hierher kutschieren. Aber die sind bisher noch selten. An den meisten Marschrutkas stand logischerweise Tbilisi dran. Laut meinem Reiseführer soll eine einfache Fahrt (3 h) um die 10 Lari kosten. Ich vermute, es sind mittlerweile mehr, weil die Nachfrage seit 2015 sicherlich gestiegen ist.

Wir parkten irgendwo an der Straße und suchten uns ein nettes Café aus. Da wir leider nicht bedient wurden (der Kellner machte sich nach georgischer Art erstmal auf einer Bank lang und chillte bei einer Zigarette) und wirklich Hunger und Durst hatten, standen wir nach 15 Min. wieder auf und gingen ein Stückchen weiter. In einem winzigen Imbiss direkt an der Straße lief das wesentlich besser. Wir bekamen prompt die Karte, die Getränke und das Essen ließen auch nicht lange auf sich warten.

Wir bestellten Odschachuri (Fleisch-Kartoffelpfanne) für Tobi, French Fries und Ketchup für Mika und meine Wenigkeit hat Rührei mit original georgischer Käseplatte gegessen. Alles war sehr lecker und inkl. Cola, Fanta und zwei Bier zahlten wir 46 Lari (knapp 15€). Anschließend fuhren wir ins Hotel zurück und bezogen unser Zimmer. Leider mit Waldblick und nicht zum Tal und dem 5033 m hohen schneebedecktem Kasbek mit der davor thronenden Zminda-Sameba-Kirche (Dreifaltigkeitskirche). Aber das Gebirgsmassiv auf der anderen Seite war auch nicht zu verachten und es gibt wahrlich blödere Aussichten. Wir ruhten uns etwas aus und später machten Mika und ich den Pool unsicher. Der Pool war sehr groß und mit hohen Panoramafenstern verglast. Die Aussicht war atemberaubend. Leider hatte ich keine Kamera dabei, weshalb es auch kein Foto vom Pool gibt. Später am Abend sind wir nochmal ins Hotelrestaurant gegangen und haben eine Kleinigkeit gegessen: Tobi hat Salat „Georgian Style“ gegessen, Mika einen warmen Apple Pie mit Vanille Ice Cream und ich einen Cheesecake. Mein Gott, was war das alles lecker. Ich habe noch nie so leckeren Apfel- und Käsekuchen gegessen. Allein dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt, haha.

Wir genossen noch eine Weile die grandiose Aussicht von der Hotelterrasse aus. Was für ein Anblick! Alle meine Fotokünste haben den Dunst über dem Dorf jedoch nicht wegzaubern können und auch die schneebedeckte Spitze des Kasbek’s hüllte sich in eine Wolke. Aus diesem Grund hier ein Angeber-Foto von der Website des Rooms Hotels.

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2 Kommentare zu „Mtskheta – Stepantsminda

  1. Das ist ja mal eine schöne Kirche in Ananuri! Kein Wunder, dass sich das Örtchen zum Touri-Hotspot entwickelt hat. Sicher war der Rest des Ortes ebenfalls so ansehnlich, oder? Ja, ihr lasst es euch gut gehen – kulinarisch und überhaupt. Alles richtig gemacht!

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    1. Ja, die ist wirklich sehr hübsch gewesen. Dort an der Stelle ist nur die Kirche bzw. das inkludierte Kloster. Das dazugehörige Dörfchen ist ein kleines Stück weiter, die sind dann aber eher nicht so sehenswert.

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