Tag 16: Heute gab es Frühsport. Um 8:06 Uhr ging ich mit Mika ins Schwimmbad. Den schönen Innenpool mussten wir nochmal auskosten. Und wie sonst soll man so ein kleines Energiebündel um diese Zeit beschäftigen, damit die Nachbarn noch schlafen können? 🙂 Nachdem wir unser Hab und Gut zusammengepackt haben (ging schnell, da wir uns ja bereits gestern schon abreisefertig gemacht hatten), checkten wir 9:45 Uhr aus und machten uns per Landstraße auf den Weg nach Norden. Unser erstes Etappenziel war Sines, das circa die Hälfte der Wegstrecke markierte. Die Fahrt auf der N120 war schön und ziemlich kurvig. Es ging oft ziemlich weit nach oben und ab und zu konnte man auch das Meer sehen. Zwischendurch gab es auch ein kleines Picknick am Straßenrand.
In Sines war eigentlich kein Stop geplant, aber wir mussten dennoch mal anhalten und diese tolle Aussicht genießen. Das Wetter war, wie immer, perfekt. Sines scheint, zumindest vom ersten Eindruck her, eine etwas größere Hafenstadt mit einer vielversprechenden Altstadt zu sein. Vergesst den Elevator Santa Justa in Lissabon. Der richtig geile Fahrstuhl steht hier am Strand in Sines. 😉
Und weiter ging die Fahrt. Diesmal fast schnurgerade, immer an der Küste entlang, bis zur Halbinsel Troia, wo wir eine sehr lange und schmale Landzunge bis fast zu Spitze entlang fuhren. Dort angekommen, staunten wir nicht schlecht, da wir eine Brücke vermuteten. Pustekuchen. Stattdessen erwartete uns eine quietschgrüne Autofähre, die wir bei diesem herrlichen Wetterchen natürlich ausgesprochen gerne nahmen. Und Mika fand es großartig! Der Preis hingegen war mit 19,20€ recht ordentlich. Wenigstens konnten wir so auch mal auf Toilette. 😉
Wir steuerten geradewegs auf Setubal zu. Das Panorama war schon sehr beeindruckend. Zwei Burgen konnten wir ausmachen sowie eine schön anmutende Altstadt, eine Uferpromenade, kleinere Sandstrände und einen riesigen Containerhafen. Auch beim Durchfahren von Setubal, dass im Gegensatz zur beschaulichen Halbinsel Troia fast ein Kulturschock war, wurden uns tolle Eindrücke geboten. Äußerst hübsche restaurierte Häuser, schöne Springbrunnen, kleine kopfsteingepflasterte Altstadtgassen. Über uns thronten die Burgen. Soviel ist sicher: in Setubal gibt es einiges zu entdecken und es läd zum Flanieren ein.
Da der Tag mit 15 Uhr aber schon recht fortgeschritten war und es noch ca. 27 km bis zu unserem Hotel in Sesimbra waren, lösten wir uns von dem hübschen Ort und fuhren eine traumhafte Panoramastraße am Atlantik entlang. Wir schlängelten uns mal unten direkt am Wasser, aber auch hoch oben am Hang der Steilküste entlang. Was für wunderbare Aussichten! Auf endlose Sandbänke, versteckte Buchten mit tollen Sandstränden und glasklares türkisfarbenes Wasser. Ich durfte nur zweimal anhalten, da man mir sonst meine Kamera entrissen und aus dem Auto geworfen hätte. Leider gab es eh nicht viele Aussichtspunkte, wo man gut hätte halten können.
In Sesimbra erwartete uns der totale Touristentempel. Bettenburgen soweit das Auge reichte und sonderlich nett anzusehen war der Ort auch nicht. Egal, für eine Nacht sollte es wohl gehen und der Ausblick vom Balkon entschädigte doch um einiges. Außerdem ließ sich erahnen, was für eine idyllische kleine Fischerbucht das mal gewesen sein muss, bevor der Beton kam. Mit etwas Vorstellungskraft. 😉 Das Sesimbra Hotel & Spa besitzt eine beeindruckende Archtitektur. Es ist an einem steilen Hang gebaut und besitzt 9 Ebenen, die mit Glasfahrstühlen zu meistern sind. Wir parkten auf Ebene 3, die Rezeption sowie der Pool befindet sich auf Ebene 6. Steigt man bei O aus, steht man quasi sofort am Strand. Aber erst nachdem man die imposante Halle im Hundertwasser-Stil durchschritten hat.
Nach einem kleinen Strandspaziergang und dem Kauf eines Feuerwehrautos (dies war die kleine Alternative zum eigentlichen Objekt der Begierde – einem 40 cm langen Bagger, der im Schaufenster Kinder fangen sollte), aßen wir noch einen Snack an der Promenade und bewunderten nochmal den tollen Infinitypool, bevor wir den Tag auf dem Balkon zu Ende gehen ließen. In weiter Ferne machte sich der Riesenpott, den wir bereits in Setubal bewunderten, auf den Weg über den Atlantik und in die Dunkelheit.