Tag 15: Eigentlich hätten wir heute nach Sintra abreisen sollen, aber gestern Abend wurde unsere Unterkunft „Casa Dominicana“ von den Besitzern, einem älteren Ehepaar, storniert, weil sie keine Kinder akzeptieren. Auf der Seite von Booking war dies für mich nicht ersichtlich gewesen, da man erst über drei weitere Klicks zu den „Richtlinien“ kam, wo eine kurze Anmerkung hinterlegt war, dass keine Kinder untergebracht werden können. Ich interpretierte den Satz aber auch eher so, dass keine Baby- oder Zustellbetten möglich sind. Da ich ein 3-Bettzimmer gebucht hatte, war mir das also egal. In der Unterkunftsbeschreibung und auch auf der Registerkarte „Wichtige Informationen“ stand nichts. Nun ja. Uns wurde quasi untersagt, dort mit Kind anzureisen („We do not accept children. Please find another place to stay.“) Nach dem ersten Schock, überlegten wir uns, dass wir dann ja noch bis zum Abflugtag hier bleiben können. In Luz gefällt’s uns richtig gut. Als Alternative hatte ich nach einiger Recherche aber noch ein anderes Apartment in petto, falls es nicht klappt. Ab 9:30 Uhr sollte jemand in der Rezeption sein. Wir überlasen das Schild „Monday – Friday“ und warteten vergeblich. Einen kurzen Anruf später und einen Rückruf noch ein bisschen späterer, erhielten wir von José die Nachricht, dass wir um eine Nacht verlängern können. Danach würden aber neue Gäste kommen. Gesagt getan. Und für die letzte Nacht suchte ich uns ein Hotel mit Meerblick südlich von Lissabon, um nochmal so viel frische Seeluft wie möglich zu inhalieren.
Luz – Besimbras – Bordeira – Luz
Gegen Mittag düsten wir mit unserem kleinen Flitzer einfach mal ins Blaue hinein bzw. ins Grüne. Nämlich ins Hinterland, Richtung Bensafrim und auf der N120 immer weiter nördlich bis an die Westküste, von wo aus wir wieder nach Süden Richtung Sagres fuhren. Wir machten einige Stops und bestaunten die hübschen Dörfchen, die wir passierten. Herrlich, wie gepflegt die kleinen weißen Häuschen werden. Fast immer ein hübscher weißer Anstrich mit einigen Farbtupfern und wunderschönen farbenfroh blühenden Pflanzen im Vorgarten. Fotos gibts leider keine davon, da ich selbst gefahren bin. Und überall gab es diese tollen Marshmallow-Bäume. Ich war entzückt. Wer kann mir sagen, was das für welche sind?
Irgendwann am Nachmittag erreichten wir Bordeira und von Weitem sah ich ein paar bunte Schirme von Kitesurfern. Ich war neugierig, also bog ich in eine unscheinbare Straße hinein, an der auch ein kleines Schild mit einem Fernglas befestigt war. Wir fuhren ein paar Schlängellinien sowie über ein paar Hügel und was sich uns dann bot, seht ihr auf den folgenden Bildern. Wieder mal ein echter Geheimtipp: die Praia da Bordeira an der Westküste, nördlich von Sagres. Keine Reisebusse, kaum Camper, nur wenige Individualisten und einige Surfer. Und ein fantastischer Wild Atlantic Way, der oben auf den Klippen entlang führt. Natur pur!
Hier jetzt nicht mehr! Junior hatte keinen Bock mehr auf Autositz und nahm daher auf dem Steg Platz, um in einem Sitzstreik seine Rechte zu erkämpfen. Da wir dann auf einer Bank Platz nahmen (wir haben Urlaub, wir haben Zeit!), wurde der Streik nach ca. 10 Minuten abgebrochen. Oder auf später verschoben. Man weiß es nicht. Jedenfalls konnten wir danach erfolgreich den Heimweg antreten und waren gegen 19 Uhr im Apartment.