Lateinamerika · Nicaragua

Tag 7: Little Corn Island

Wie immer waren wir schon kurz nach 6 wach. Christiane schlich sich ans Meer auf eine Hängematte und ich ging etwas später hinterher. Als ich dann um 7 mal bei der Rezeption vorbeischaute, entdeckte ich noch einen zweiten Affen. Ein kleines süßes Kapuzineräffchen, ebenfalls an einen Strick gefesselt.

Ich ging nach oben und sagte ihr, dass es mir sehr leid tut, aber wir keine zwei Nächte hier bleiben können. Sie fragte, ob es wegen dem Affen sei und wollte wieder irgendwas beschwichtigendes sagen, aber ich meinte zu ihr, dass es wegen den Affen sei, aber auch weil es uns zu weit weg und der Weg abends zu dunkel ist. Sie gab mir das Geld für die 2. Nacht auch problemlos zurück, immerhin etwas. Wir packten dann auch gleich unsere Sachen und zogen ins Sunshine um. Paul wartete schon und zeigte uns sofort unser Zimmer. Klein, aber sauber und mit neuer AC. Auch Bandito, der Kater, freute sich gleich sehr über unsere Anwesenheit. 🙂 Paul war sehr sympathisch und sagte, wir können auch heute schon kostenlos dort frühstücken. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Vom OG aus hatte man sogar Meerblick. In der Kirche direkt gegenüber war gerade Gottesdienst, es war ja Ostersonntag. Coole Geschichte. Eine pralle Sängerin mit Mikro schmetterte gutgelaunt einen Gospelsong in die kleine Menschenmenge. Wenn die Gottesdienste bei uns so wären, wäre ich vielleicht auch Kirchgänger.

Nach dem reichhaltigen Nica-Frühstück zogen wir los Richtung Norden, wo es die schönsten Strände geben soll. Der Weg führte uns vorbei an vielen einheimischen Unterkünften, an einem ehemaligen Leuchtturm (bis hierhin war der Weg gepflastert), an einem Baseballfeld mitten im Dschungel und über schmale Trampelpfade durch den Urwald. Auf dem Weg selbst habe ich aber nur wenig fotografiert, es war einfach vieeel zu heiß!


Es dauerte ungefähr eine halbe Stunde und wir kamen total verschwitzt am Otto Beach an. Oh man, was für ein Traum! Zum ersten Mal fühlten wir uns in der Karibik angekommen. Palmengesäumte weiße Strände und türkisfarbenes Wasser. Und das wichtigste: keine Menschen! Zwei Einheimische, die bei einem Boot saßen und zwei Hunde, die umherstreunten, sonst nichts. Linker Hand lag das Nobel-Resort Yemaya.

Es ist das Einzige bisher auf der Insel. Viele Gäste scheint es jedoch noch nicht zu haben. Kein Wunder bei dieser beschwerlichen Anreise, obwohl wir vermuten, dass die mit einem besseren Boot übersetzen als wir Flashpacker. Wir gingen nach rechts weiter und machten natürlich erstmal Fotosessions mit den typischen Karibik-Kokospalmen-Posen, hihi. Insgesamt trafen wir in den paar Std., die wir am Otto Beach verbrachten, lediglich auf max. 8 weitere Menschen. Etwas weiter lag das Ensueños und noch weiter und abgeschiedener Derek’s Place. Beides sind einfache Backpackerunterkünfte, die nicht viel kosten und an wahrhaften Traumstränden liegen und Cabanas direkt am Strand haben. Uns war es zu basic und ich hätte den Rucksack auch nie bis hierher schleppen wollen, aber es ist mit Sicherheit wundervoll, da zu wohnen.

Nach einer Weile fragten wir im Yemaya Restaurant mal vorsichtig, ob wir es auch nutzen dürfen, aber das wurde uns verwehrt, da es exklusiv den Gästen vorbehalten ist. Ok, dann also zurück zum Village, Duschen und was Essen gehen. Wir aßen in einem einheimischen Comedor, ich einen Hot Dog für 50 Cordoba und mehr war er auch nicht wert.

Danach trennten sich unsere Wege. Ich machte es mir in der Hängematte im Garten vom Sunshine gemütlich und Christiane eroberte die Ostküste.

Ihr Resümee: wunderschöne Strände, aber leider alle mit Cabanas und Bars zugebaut. Hinlegen war nicht wirklich möglich und baden auf Grund der Wellen auch nicht. Paul deutete schon sowas an. Wir wollten ja erst das Little Corn Beach and Bungalow buchen, aber das war leider ausgebucht. Auch dort lässt es sich sicher herrlich wohnen…Cabanas und Hängematten zwischen Kokospalmen direkt auf dem weißen Sandstrand. Der Weg war mit einer halben Stunde allerdings doch weiter entfernt als gedacht, da Christiane den Weg über den Süden nahm. Nach noch mehr Chillen in der Matte gingen wir irgendwann vor zum Dock und schauten dem Sonnenuntergang, neu ankommenden Backpackern und ein paar Einheimischen beim Baden und Arbeiten zu.

Danach machten wir uns frisch und gingen zum Tranquilo, doch leider hatte es heute am Ostersonntag zu und alles versammelte sich im Desideri. Keine Chance auf einen Sitzplatz. Wir gingen weiter bis zu einem kleinen Stelzenrestaurant, das zum Hotel Los Delfines gehörte und das letzte auf dem Weg zu sein schien. Hier war es noch sehr leer. Wir aßen Fisch und Shrimps, beides sehr lecker. Nach und nach wurde es zunehmend voller. Bei zwei Piña Coladas, die wir vehement gegen aufdringliche Geckos verteidigen mussten, ließen wir den Abend in Schaukelstühlen ausklingen.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s