Europa · Slowenien

Tag 5: Bled – Ljubljana (Slowenien)

Heute ging es gleich nach einem entspannten Frühstück zurück auf die ein paar km entferte Autobahn A11 nach Ljubljana, in die angeblich so schöne Hauptstadt Sloweniens. Wir verstauten wieder alles in den Schränken, leerten nochmal die Behälter und checkten aus. Wie bereits angenommen, wurden die Preise auf Grund der Nebensaison bereits heruntergeschraubt. Wir zahlten für die beiden Nächte inkl. Strom aber immer noch insgesamt 56,-€. Da bezahlt man wohl die Lage mit.


Dragon Bridge, Ljubljana
Die 50 km auf der Autobahn vergingen schnell und wir passierten wunderschöne Landschaften. Ich hätte nicht erwartet, dass Slowenien so schön ist und die Berge doch so hoch sind. Der Triglav Nationalpark hat uns an manchen Stellen sogar an Norwegen erinnert. Als wir Ljubljana erreichten, dachten wir erst, dass sich ein Stop nicht lohnt. Die Seite von der wir reinfuhren, war total oll. Erst Industriegebiet und dann nur furchtbare Plattenbauten. Wir suchten natürlich erstmal einen Parkplatz, der auch für unser Gefährt ausreichend war. Es war wie immer nicht einfach. Die wenigen Parkplätze, die wir sahen, waren natürlich nicht für so große Autos gedacht und ansonsten gab es nur Parkhäuser. Es ist auch schwierg gewesen, ein Zentrum auszumachen. Es gibt zwar sehr viele Schilder mit „Center“ drauf und ab und an sah man den Berg mit der Burg, aber irgendwie sah es nie so richtig aus, wie Zentrum. Wir fuhren also gefühlt einmal durch und sahen schon wieder das Autobahnschild. Ich dachte mir so, dass es dann wohl nicht sein soll, gab dem ganzen aber noch eine einzige Chance. Wir bogen rechts ab und waren in einem ruhigen Wohnviertel gelandet. Dort gabe es Parkplätze mit Parkschein (viele waren mit Parkuhr und wir hatten natürlich keine im „Haus“). Ich entschied, dass wir hier parkten und einfach mal losgehen sollten. Es war ca. halb zehn und ich zog einen Parkschein bis 13 Uhr für 1,70 €. Wir bogen zweimal um die Ecke und siehe da…wir standen mitten in der Altstadt. Vor uns breitete sich ein riesiger Obst- und Gemüsemarkt aus und 50 m weiter war die berühmte Drachenbrücke.
Die Drachenbrücke (Zmajski most) mit den berühmten Drachenfiguren ist Ljubljanas bekanntestes Stadtsymbol. Es heißt: Erst wenn man sich mit einem der Drachen auf der Drachenbrücke fotografieren lässt, hat man Ljubljana wirklich besucht! Die furchterregend und fast realistisch wirkenden Drachenfiguren sind Meisterwerke, die die Phantasie ihrer Betrachter erregen, seit die Brücke besteht. Auch sonst ist die Brücke eine einzigartige Schöpfung. Sie gilt als außerordentliches technisches Denkmal und Meisterwerk der Jugendstil-Architektur an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Sie wurde 1900 bis 1901 als erste echte Stahlbetonkonstruktion Ljubljanas sowie als eine der ersten und zugleich auch größten derartigen Brücken in Europa erbaut. Bei ihrer Eröffnung wurde sie als „Jubiläumsbrücke“ anlässlich der 40-jährigen Herrschaft des Kaisers Franz Josef I. benannt, anstelle der Drachenstatuen waren ursprünglich geflügelte Löwen vorgesehen.

 

 

 
Von da aus spazierten wir einfach ein bisschen herum. Die Gebäude waren teilweise wunderschön. Vorsicht, hier wurden viele, viele Fotos gemacht. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, welche ich euch zeigen soll. Und damit ihr dabei auch was lernt, gibt es noch Beschreibungen dazu. 🙂

Die Fleischerbrücke (Mesarski most) ist Ljubljanas Brücke der Liebe. Unzählige Verliebte haben ihre Liebe hier symbolisch mit Vorhängeschlössern „festgemacht“ und dann die Schlüssel in den Fluss Ljubljanica unter der Brücke geworfen.
Die Brücke ist teils künstlerisch konzipiert: ihr Erscheinungsbild ist von Skulpturen des anerkannten zeitgenössischen slowenischen Bildhauers Jakov Brdar geprägt.
Da die Brücke in die Mitte der einstigen Fleischerbuden auf dem Marktplatz gesetzt ist, erzählen die Skulpturen auf eine ganz eigene Weise von dieser Vergangenheit. Interessant sind auch die kleineren Skulpturen kleiner deformierter Wesen am Brückengeländer. Zur Uferstraße Petkovškovo nabrežje hin prangt eine große Prometheus-Statue, auf das Geschehen in den Marktbuden spielen spitzbübisch Miniaturen auf dem Brückengeländer an.



So stellt der Gegensatz zwischen Brdars schaurigen Skulpturen und den „Liebesschlössern“ etwas ganz Außergewöhnliches unter den vielen romantischen Geschichten Ljubljanas dar. Wenn ihr wisst, was diese Skulpturen darstellen, immer her mit den Infos.
 
Hier waren die alten Markthallen Ljubljanas. Heute sind es hauptsächlich Restaurants und noblere Delikatessengeschäfte.










Ursprünglich stand hier statt der Kathedrale (St. Nikolauskirche) eine romanische Basilika, die erstmals 1262 erwähnt wird. Nach einem Brand im Jahr 1361 wurde sie gotisch gewölbt. Nach der Gründung des Bistums Ljubljana 1461 wurde die Kirche mehrmals erweitert und umgebaut. 1469 wurde sie wahrscheinlich von den Türken niedergebrannt. Im Jahre 1701 wurde sie abgerissen und durch eine neue, barocke Hallenkirche in Form eines lateinischen Kreuzes mit Seitenkapellen ersetzt.

Die mittlere von den steinernen Drei Brücken (Tromostovje) wurde 1842 an der Stelle der früheren, aus dem Mittelalter stammenden Holzbrücke erbaut. Diese war strategisch sehr bedeutend, verband sie doch die Länder Nordwesteuropas mit dem Balkan bzw. mit Südosteuropa. In den Jahren 1929-32 fügte der große Architekt Jože Plečnik links und rechts je eine Fußgängerbrücke hinzu und schuf damit eine einzigartige architektonische Besonderheit Ljubljanas.

Der berühmte Architekt Jože Plečnik verfolgte den Plan, Ljubljana nach dem Vorbild des antiken Athen zu gestalten. So zählt Plečniks Ljubljana zu den weltweit bedeutendsten ganzheitlichen Kunstwerken des 20. Jahrhunderts.
Der Platz Prešernov trg entwickelte sich aus einer mittelalterlichen Kreuzung vor dem Eingang in die ummauerte Stadt. Im 17. Jahrhundert wurde hier die Franziskanerkirche Mariä Verkündigung gebaut. Die Umgestaltung der Kreuzung und ihre Pflasterung erfolgten aber erst Mitte des 19. Jahrhunderts, nachdem die Stadtmauer abgerissen worden war.

Der Jugendstil, der mehrere europäische Städte an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert prägte, ist unter verschiedenen Bezeichnungen und in unterschiedlichen Variationen bekannt. In Ljubljana setzte er sich unter dem Einfluss der Wiener Kunstströmungen unter dem Namen „Sezession“ insbesondere in der Architektur durch

Das Grand Hotel Union war das erste moderne Hotel in Ljubljana und zur Zeit seiner Entstehung sogar das größte Gebäude der Stadt. Es hatte den größten Saal auf dem ganzen Balkan und galt wegen seiner anspruchsvollen eisernen Dachkonstruktion auch als technologisches Meisterwerk
 Die Genossenschaftliche Wirtschaftsbank in der Straße Miklošičeva ulica ist eines der berühmtesten Gebäude der Stadt. Mit ihrer reich verzierten Fassade tritt sie etwas aus dem Rahmen dieses ansonsten ähnlich bunten, sezessionistisch geprägten Stadtviertels heraus. Das 1921 vom Architekten Ivan Vurnik entworfene Gebäude gilt als eines der schönsten Beispiele von Architektur in volkstümlichem Stil.
Das Gebäude der Volksdarlehenskasse (Miklošičeva ulica 4) wurde 1907 vom Architekten Josip Vancaš entworfen. Die typisch sezessionistisch gestaltete Fassade ist durch Keramikfliesen im Stil des Wiener Architekten Otto Wagner geprägt, die nur wenig vorstehenden Balkons erinnern an den Stil von Max Fabiani. Besonders auffallend sind die geschmiedeten Balkonbrüstungen sowie zwei Konsolen mit Mädchenköpfen, die den mittleren, reich verzierten Bereich der Fassade abschließen. Auf dem Dach sitzen zwei Frauenstatuen, barfuß und mit entblößten Schultern, ausgestattet mit Geldbeutel, Bienenstock und Schildern, auf denen Biene und Ameise abgebildet sind – als Symbole von Sparsamkeit, Fleißigkeit und Reichtum.

Die Laibacher Stadtsparkasse (hier rechts im Bild mit dem halbrunden Eingangsdach) wurde 1882 gegründet. Es war das erste slowenische Bankinstitut und zugleich die erste Konkurrenz für die deutsche Krainer Sparkasse, die bis dahin in Ljubljana am bedeutendsten war.
Das markanteste Element des Platzes Prešernov trg ist das Franziskanerkloster mit der Kirche Mariä Verkündigung. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war es von Augustinern bewohnt. Die Kirche wurde in den Jahren 1646-60 erbaut, ihre Vorderfront wurde um das Jahr 1700 fertiggestellt, im 19. Jahrhundert umgebaut und 1993 renoviert.

Ljubljana, die „Grüne Hauptstadt Europas 2016“ und zugleich mit dem Preis „Tourism For Tomorrow 2015“ ausgezeichnet, ist eine Stadt mit grüner Seele. Aufgrund ihres hohen Umweltbewusstseins ist es ihr bis heute gelungen, ihr grünes Erscheinungsbild zu bewahren.

Das alte Rathaus, in dem die Stadtgemeinde Ljubljana ihren Sitz hat, wurde im späten 15. Jahrhundert erbaut. Baumeister war Peter Bezlaj. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gebäude in den Jahren 1717-19, als es vom Baumeister Gregor Maček sen. nach Plänen von Carlo Martinuzzi erweitert wurde.
Der Brunnen der drei Flüsse des Landes Krain am Rande des Stadtplatzes (Mestni trg), auch unter dem Namen „Robba-Brunnen“ bekannt, ist eines der bekanntesten Barockdenkmäler in Ljubljana. In den Jahren 1743-51 wurde er vom venezianischen Bildhauer und Architekten Francesco Robba (1698-1757) geschaffen.


2 Kommentare zu „Tag 5: Bled – Ljubljana (Slowenien)

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