Asien · Türkei

Tag 7: Istanbul – Topkapi Palast / Sultanahmet

Das Wetter war wieder sehr schön und angenehm warm, sodass wir uns heute den Palast vornehmen wollten. Wir zögerten erst, da ja Sonntag ist und sicher viele Wochenendtouristen die gleiche Idee haben, aber andererseits weiß man ja auch nicht genau, wie das Wetter die nächsten Tage wird und ob es dann wirklich „leerer“ sein würde. Die Basare wären heute sicher eine blödere Idee gewesen. 😉 Leider sind wir nicht ganz so früh aus dem Hotel weggekommen und waren daher erst gegen 10:30 Uhr beim Palast. Die Schlange vor den Ticketschaltern ging noch halbwegs, wir mussten ca. 20 Minuten anstehen. Die Sonne prallte schon ganz schön auf uns nieder. Die Palastanlage ist von außen sehr schön gestaltet. Überhaupt gibt es in Istanbul unglaublich viele Blumen. Jetzt im April war auch das alljährliche Tulpenfest und überall sieht man Tulpen in den verschiedenstens Farben. Tulpen über Tulpen. 😉 Nach etwas Uneinigkeit über den Besuch des Harems (Palast 30 TL + Harem 15 TL) haben wir doch die Tickets dafür mitgekauft. Das war auch gut so, denn viel mehr als den Harem sollten wir heute auch nicht sehen. Bereits am Ticketschalter war ein Aufkleber mit einem durchgestrichenen Kinderwagen zu sehen. Auf die Frage nach dessen Bedeutung wurde mir nur abgewunken und mit dem Kopf geschüttelt. Okay, dann wird das wohl keine Bewandnis haben…so dachte ich naiverweise. Wir gingen gleich nach dem Eintritt in den Palast inkl. Security-Check zum Eingang des Harems. Es war noch ziemlich leer. Die Räume und Höfe waren wundervoll mit bunten Fliesen und Ornamenten geschmückt. Ich war bereits in Marrakech in einem Harem gewesen, doch dieser hier übertraf ihn in Sachen Wandschmuck auf jeden Fall. Unser Rundgang dauerte ca. eine halbe Stunde und wir spazierten anschließend durch die Palastgärten, die ebenfalls von tausenden Tulpen, insbesondere rot und weiß, geziert waren. Die Aussicht von der Spitze der Halbinsel, die von dem Topkapi Palast beherrscht wird, ist sicher grandios, doch heute war es über dem Meer und vor der asiatischen Seite etwas dunstig, sodass die Fotos einen sehr hohen Weißstich haben. Ich denke, ich brauche bald mal eine neue Kamera. 😉 Zurück auf der oberen Ebene machten wir ein Päuschen und Mika erkundete etwas die Gegend auf eigene Faust. Das Kerlchen muss ja auch mal etwas umherlaufen. Dabei beobachteten wir zwei immens lange Schlangen und stellten dann bedauerlicherweise fest, dass es die Eingänge zu den Palastgemächern waren. Das Anstehen hätte mindestens eine Stunde gedauert und das ist mit einem Kleinkind in der prallen Sonne wirklich nicht möglich. Direkt neben den Eingängen haben wir dann auch noch die bereits befürchteten Schilder mit den durchgestrichenen Kinderwagen gesehen, sodass wir also eh nicht reingekonnt hätten. 😦 Ich finde wirklich, dass ein Hinweis darauf draußen bei den Ticketschaltern angebracht gewesen wäre. Denn dann hätten wir den Besuch vielleicht gecancelt und hätten etwas anderes gemacht. Sehr schade und echt nicht in Ordnung. Wir spazierten also gemütlich zurück und sahen uns unterwegs wenigstens noch die Palastküchen an. Leider wurden wir mit dem Buggy auch dort weggescheucht und Fotos waren darin ebenfalls nicht erlaubt (ich wurde von einer Aufseherin ordentlich angeschnauzt). Was an Töpfen und Messinggeschirr nun so geheim ist, dass man es nicht fotografieren darf, ist mir allerdings schleierhaft. Wir gingen dann nacheinander in die jeweiligen Räume, aber Spaß macht das so ja nicht unbedingt. Pünktlich beim Betreten des neben dem Palast liegenden wunderschönen Gülhane-Parks fielen dann die ersten Tropfen. Mika war zwischenzeitlich im Wagen eingespennt. Wir kauften uns einen Simmit (Sesamkringel) und setzten uns auf eine Parkbank. Der Park ist sehr süß und lohnt einen Spaziergang. Viele kleine Seen mit Springbrunnen und süße Brückchen darüber. Dazu hunderte bunte Blumenbeete und etliche Skulpturen. Sehr romantisch. Der Himmel zog sich immer mehr zu und so machten wir uns zurück zur Tram-Station Gülhane. Die Straßenbahn war arg voll, doch wir konnten uns noch mit reinquetschen. Zurück im Hotel schlief Mika noch eine halbe Stunde im Wagen und wurde dann wach. Es war dann so gegen 14 Uhr. Da ich auch etwas kaputt war, nahm ich ihn mit ins große Bett und er schlief sofort wieder ein. Ich selbst döste auch ein bis zwei Stündchen vor mich hin. Tobi surfte derweil ein bisschen im Internet und war dann später nochmal mit Mika im Supermarkt, Bananen und Kakao kaufen. Gegen 18:30 Uhr entschieden wir uns, nochmal nach Sultanahmet zu fahren. Heute sollte es mal keine Köfte, Chicken-Kebab oder Fisch geben. Wir wollten Pasta!!! Da es weiter weg gehen sollte und Mika sowieso ziemlich lange geschlafen hat, nahmen wir ihn natürlich mit. Wir fuhren die vier Tram-Stationen bis zum Sultanahmet-Platz und überquerten den Platz in Richtung Südspitze. Die Hagia Sophia und auch die Blaue Moschee wurden wunderbar von der Abendsonne angeleuchtet und mein Fotografenherz schlug sofort höher. Nach einigen schönen Shots suchten wir ein Restaurant mit Dachterrasse. Ok, Tobi wollte lieber irgendwo unten sitzen. Ich aber nicht. 😉 An dem ersten Hotel sind wir vorbei, weil es zu teuer war, aber das hätte wohl einen Lift gehabt. Das zweite hatte keine Hochstühle oben und auch keinen Lift, man bot uns aber an, den Buggy hochzutragen. Ach nee, das war auch irgendwie blöd. Aber gegenüber sind wir dann fündig geworden. Einige Pizza- und Pasta-Gerichte auf der Karte und Blick auf die Blaue Moschee sowie das Meer. Was will man mehr? 😉 Der Buggy blieb unten, aber oben gab es eine Art Sofa, wo wir Mika in die Mitte nehmen konnten. Daher wohl auch der Name „Sofa Cafe Restaurant“. 😉 Der Aufstieg war über eine extrem steile Wendeltreppe bis in die 5. oder 6. Etage, ich habe nicht mitgezählt. Gott sei Dank musste ich den Kleinen nicht schleppen. So etwas würde in Deutschland gar nicht abgenommen werden, zumal es die einzige Treppe des Hauses, also eine Notreppe, war, indem es auch ein Hostel gab: The Nobel Hostel. Die Dachterrasse war relativ klein und bestand aus etwa 6 Tischen. Eine deutsche Schülergruppe war noch oben, die wohl im Hostel übernachtete. Wir bestellten Spagetti Bolognese, Fettucchini with Chicken, Fried Zucchini, Sprite und Bier. Kellner würde ich hier nicht sein wollen. Das Tablett würde ich niemals heil die ganzen Treppen hoch bekommen. Der Ausblick war grandios. Die Moschee, Sultanahmet und die asiatische Seite Istanbuls im Abendlicht. Es war etwas frisch, aber noch auszuhalten. Ich fotografierte natürlich was das Zeug hielt. 😉 Mika machte die Terrasse unsicher…Höhenangst scheint der Kleene echt nicht zu kennen. O_o Das Essen kam nach ca. 20 Minuten und war super lecker. Kostenpunkt: 68 TL. Da kann man nicht meckern. Auch Mika bekam natürlich von allem etwas ab. Wir hielten uns dann nicht länger oben auf, sondern machten uns an den Abstieg. Gezahlt haben wir unten. Danach sind wir noch durch die belebten bunt beleuchteten Gassen Sultanahmets geschlendert. Unzählige Restaurants, Cafes, Bars, Hotels, Hostels und Geschäfte. So richtig schönes mediterranes Urlaubsflair. Wir gingen an der Palastmauer wieder hoch zum Sultanahmet-Platz, beobachteten ein paar spielende Hunde und gingen von dort dann weiter zur Straßenbahn. Die Bahn war nicht zu voll und so fuhren wir pappsatt und entspannt zurück zum Hotel. Ein weiterer schöner Urlaubstag ging zu Ende.

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