Und wieder war es ziemlich regnerisch, als wir aufgestanden sind. 😦 Aber für heute war ein Ausflug in die Jugendstilstadt Alesund geplant und auch das Wetter konnte uns nicht davon abbringen. Wir fuhren also nach dem Frühstück los und wieder durch zahlreiche Tunnel hindurch. Alesund liegt an der Küste, umgeben von zahlreichen vorgelagerten Schären. Eine Autobahn führte in die Stadt hinein und wir bogen am Stadteingang gleich zum Aksla ab. Der Aksla ist der Hausberg von Alesund, von dem aus man einen wunderbaren Blick über Alesund, die Berge und die Schären haben soll. Wir fuhren also bis ganz hoch und parkten kurz, um bis zur Spitze hochzulaufen. Tobi schnappte Mika und ich meine Kamera. Es war nicht viel los, wahrscheinlich wetterbedingt. Es war diesig und nieselte ab und zu ganz leicht. Dennoch sah man die ganzen kleinen Inseln, die Brücken dazwischen, die umgrenzenden Berge im Landesinnern, die Stadt Alesund und deren Hafen mit zwei riesigen Kreuzfahrtschiffen. Trotz des ollen Wetters war es ein unglaublicher Anblick. Wie schön muss die Stadt bei Sonnenschein und blauem Himmel da liegen. Einfach eine traumhafte Landschaft! Von oben erinnert das Zentrum an Amsterdam oder Brügge. Es gibt viele bunte architektonisch reizvolle Häuser und kleine nett anzusehende Kanäle durch die Stadt. Oben auf der Spitze vom Aksla ist ein Picknicktisch aufgestellt, der bei gutem Wetter sicher viele Hochwanderer einlädt. Das unterhalb der Spitze angelegte Panoramarestaurant „Fjellstua“, zu dem auch eine kleine Bimmelbahn vom Hafen aus fährt, besitzt eine tolle Aussichtsterrasse und bietet u.a. auch kleine, aber relativ teure, Snacks an. Anhand von Tafeln konnte man sehen, zwischen welchen Inseln Tunnel gebaut wurden. Da die Benutzung kostenlos ist, überlegten wir uns, auch mal auf eine der Inseln zu fahren. Im Gästebuch unseres Ferienhauses las ich, dass der Leuchtturm von Alnes sehr schön sein soll, also merkten wir uns das schon mal vor. Wieder unten angekommen, fuhren wir direkt in ein Parkhaus, das auch überraschend günstig war, und spazierten mit dem Kinderwagen ca. 2 Stunden lang durch das kleine hübsche Zentrum. Wir aßen auf einer Imbissterrasse am Kanal überaus leckere „Fish & Chips“ und besuchten noch den Hafen, wo die riesigen Dampfer am Kai lagen. Ich finde das ja immer sehr spannend und möchte auch unbedingt mal eine Kreuzfahrt machen. Nachdem ich auch meine ganzen Postkarten losgeworden bin, schlugen wir dann mit dem Auto die Richtung zu den Inseln ein. Ehe wir uns versahen, waren wir schon im ersten Tunnel zur sehr großen Insel Ellingsoya. Von da aus ging es sofort in den längsten und tiefsten Tunnel von allen (4,2 km lang und 140 m unter dem Meer) zur Insel Valderoya. Man spürte den Druck in den Ohren und ich machte mir Gedanken um Mika, der ja noch nicht verstand, dass man dann einfach nur schlucken muss. Er sah aber nicht so aus, als würde ihn das sonderlich tangieren. 😉 Von der Insel Valderoya führte eine Brücke zur kleineren Insel Giske und von da aus nochmal ein kürzerer Tunnel zur Insel Godoya mit dem am offenen Meer gelegenen idyllischen Fischerdörfchen Alnes und seinem wunderschönen Leuchtturm. Den umrundeten wir dann auch staunend, während Mika ein kleines Schläfchen machte. In dem ehemaligen Haus des Leuchtturmwärters befindet sich ein kleines Cafè, das wetterbedingt jedoch leider geschlossen hatte. Wie herrlich ruhig und idyllisch es dort war, einfach nur schön! In Norwegen gibt es ja auch immer so herrlich bunte Bootshäuser mit maritimen Charme…hach, da geht einem das Herz auf. Wieder zurück auf Valderoya machten wir noch einen kurzen Abstecher durch einen weiteren Tunnel zur Insel Vigra, auf der sich der Flughafen von Alesund befindet. Wir haben ihn aber trotz intensiver Sucherei nicht finden können. Wahrscheinlich blickt ihr bei den ganzen Inselnamen und Tunneln jetzt beim Lesen gar nicht mehr durch, aber das macht auch nichts. Fazit ist, dass die gesamte Gegend um Alesund inkl. der vorgelagerten Inseln und die Stadt selbst wunderschön ist und ihr sie unbedingt mal gesehen haben solltet! 😉
Wieder zurück in Linge, es war so zwischen 17 und 18 Uhr, schlief Mika noch im Auto und daher fuhren wir einfach nochmal in die entgegengesetzte Richtung weiter, um mal die Talsperre von Tafjord anzuschauen. Wir kamen an einer Lachszucht vorbei und fuhren…natürlich…wieder mal durch mehrere kleine Tunnel bis nach Tafjord. Auch dies ist ein kleiner ruhiger Ort in einer Fjordbucht. Und eine Sackgasse! Denn hinter Tafjord geht es nicht weiter, da dann ein hohes Gebirge einen Straßen- bzw. Tunnelbau scheinbar unmöglich macht. Die Talsperre war wirklich sehr winzig und für mich als Thüringer, der Talsperren wie die Rappbodetalsperre oder die Okertalsperre gewohnt ist, eher ein kleiner Tümpel. 😉 Tobi sah sich noch kurz das Wasserkraftwerk von Tafjord an und dann fuhren wir wieder zurück. In Valldal bogen wir nochmal kurz rechts ab, um auf den Berg hoch zu fahren. Man konnte verdammt weit hoch fahren und „unseren“ Norddalsfjord sowie Valldal und Linge aus der Vogelperspektive betrachten. Das war ein Anblick! Das ist schon ein verdammt schönes Fleckchen Erde dort. Und zum Abschluss dieses tollen Ausflugtages hatten wir am späteren Abend auch noch einen doppelten Regenbogen über unseren Fjord. Wir standen auf dem Steg und bewunderten ihn in seiner vollen Pracht. Er begann direkt in Valldal und endete gegenüber von unserem Haus bei dem kleinen Wasserfall. Aha! Da muss also der Goldtopf auf dem Meeresboden liegen…!