Als ich um 6 Uhr aufwachte und Mika’s Fläschen machte, staunte ich nicht schlecht, als ich noch im Halbschlaf zum Küchenfenster herausstarrte. War das wirklich ein Delfinrücken? Quark, was sollten die hier so weit hinten und im noch dazu sehr kalten Fjord machen. Aber da…wieder eine Flosse. Ich suchte zügig mein Fernglas und suchte angestrengt. Der Fjord lag so früh am Morgen unglaublich ruhig da. Tatsächlich! Aber ganz schön groß für ein Delfin. Und dann erinnerte ich mich wieder daran, was ich im Gästebuch las. Es waren Schweinswale. Die sind regelmäßig hier in der Bucht vor unserem Ferienhaus unterwegs, da der Storfjord als sehr fischreich gilt und die das wohl auch wissen. 😉 Wahnsinn. Ich habe noch nie Wale in freier Natur gesehen. Natürlich habe ich sofort Tobi gerufen, der dann auch ziemlich zügig angetrabt kam und ebenso begeistert zusah.
Heute war Boot-Tag. Gleich nach dem Frühstück fing Tobi an, unser hauseigenes Boot startklar zu machen. Als ich Mika dann gegen 10 Uhr zu seinem Schläfchen hingelegt habe, ging es los. Schwimmwesten an und ab ins Boot. Wir wollten erstmal nur eine kleine Runde drehen, ohne zu angeln. Der kleine 5 PS-Motor machte ganz schön Schub. Wir fuhren erstmal ans gegenüberliegende Ufer, zur Steilwand mit dem kleinen Wasserfall. Hier soll es einen Hotspot (besonders fischreich) geben. Dann fuhren wir Richtung Fischfarm. Leider war es ganz schön frisch und so spektakulär wie ich dachte, war es auch nicht wirklich. 😉 Ich gab Tobi das Zeichen, dass er mich zurückbringen kann. Und als hätte ich es geahnt, fing es auf halber Strecke zu regnen an. Nicht schlimm, aber nass werden musste ja nun auch nicht sein. Kaum hatte er mich abgesetzt, sammelte er seine Angelausrüstung im Boot und weg war er wieder. Natürlich erst nach dem Versprechen, immer in Sichtweite zu bleiben. Mika schlief insgesamt 2 Stunden und danach gab es schon Mittag. Der Rest des Tages war ziemlich verregnet und Tobi machte mit dem Boot nicht wirklich Fang. Gegen Abend versuchte er es nochmal auf dem Steg und siehe da…zwei große Köhler (Kabeljaus) und einen großen Pollack (Seelachs). Geht doch! 😉 Danach zog auch ziemlicher Nebel auf und die Stimmung wurde mystisch und auch etwas unheimlich. Aber das prasselnde Kaminfeuer zauberte so eine umso gemütlichere Atmosphäre.