Erstmal vorweg: in dem verunglückten Bus in Peking waren nicht wir. (Danke für den Hinweis, Tobi M.!) Also macht euch keine Sorgen. Sind erst seit heute früh in Peking. Das Unglück muss schlimm gewesen sein. 6 Tote – 5 deutsche Ärzte, die gerade erst angekommen waren, und der Busfahrer. Sie sind auf einen LKW drauf gefahren…bei dem Verkehr hier kein Wunder. der Reiseleiter, der hinter dem Fahrer saß, ist laut Shuwen auch sehr schwer an den Beinen verletzt. 😦
Um 06:45 klingelte der böse Handywecker, die schöne Nacht war um und eine Zugnacht stand uns bevor. Das demotivierte so ein bisschen. Gut, dass wir gestern Abend schon alles gepackt hatten. 07:30 mussten die Koffer vor die Tür und wir gingen zum Frühstück. Endlich gab’s Käse…seit zwei Wochen das erste Mal und er war total lecker. Wir ließen uns schön Zeit und beobachteten die anderen Gäste. 😉 Der Eierbrater strahlte soviel Motivation für seinen Job aus, dass uns ganz warm ums Herz wurde. Ich verzichtete dann, sonst würde ich wohl meinen Heimflug verpassen, weil ich immer noch auf mein Spiegelei warte. 08:30 trafen sich alle in der Lobby. Das Hotel war wirklich Klasse gewesen. Schade, dass ich keine Zeit mehr für den Pool hatte. Jana und ich haben gestern nach der Bar noch kurz im 3. OG im Spa-Bereich vorbeigeschaut und Inken und Bernhard im Pool erwischt…hm, geht da vielleicht doch noch was? 😉 Alles war sehr sauber und einladend, wirklich schade. Als erstes fuhren wir zur alten Stadtmauer und spazierten durch den olympischen Park entlang der Mauer. Das war total klasse! Dort gibts zig fest installierte Sportgeräte, an denen junge und alte Chinesen täglich von 06:00 bis 10:00 Uhr trainieren. Manche tanzen und singen auch einfach nur oder machen Tai Chi. Die Chinesen, und gerade auch die Älteren, haben so viel Spass an Bewegung und gemeinschaftlichen Aktivitäten, dass es eine Freude ist ihnen zuzusehen. Natürlich probierten wir auch alle möglichen Geräte aus und lachten uns dabei schlapp. 😉 Mit welchen einfachen Geräten Effekte wie im Fitnessstudio erzielt werden…und dann auch noch an der frischen Luft…echt klasse! Andreas lieferte sich auch ein Tischtennismatch mit einem Chinesen und Norma übte Tai Chi mit. Wir hatten alle total viel Spass. Sowas ist in Deutschland undenkbar…eigentlich wirklich schade. Zum Bsp. laufen auch viele Leute im Park rückwärts…eine Stunde am Tag soll Hexenschuss vorbeugen. Muss man erstmal wissen. Aber wie zu Hause umsetzen? Hmm. Nach dem Spaziergang sind wir zu einer Jadeschleiferei gefahren. Gefährlich! Es funkelte und blinkte…und zwei Elstern stürzten sich auf den Schmuck. 😉 Meine Ausbeute: ein Kettenanhänger in Tropfenform und ein schlichter Ring. Schlimm sowas. Aber wenigstens wurde hart verhandelt. Der ursprüngliche Preis war um die 1000 Yuan, aber da heute Nationalfeiertag ist, gab’s Rabatt und beides zusammen sollte 620 kosten. Ich habe es auf 400 runter bekommen. 😉 Danach sind wir zur kleinen Wildganspagode gefahren, die sich in einem sehr hübschen Park mit See und süßen Brücken befindet. Wir spazierten etwas umher und genossen die Idylle. Die Latrine war allerdings wieder hart an der Schmerzgrenze. Das Loch im Boden ist so groß und man fragt sich wirklich warum die Leute einfach nicht treffen können. 😦 Jana und ich entdeckten einen kleinen Rosen-Steingarten…sehr süß! Dort gab’s für uns dann auch jeweils ein Magnum Tiramisu (die Sorte kenne ich aus Deutschland gar nicht). Sehr lecker! Wir trafen uns nach einer 3/4 Stunde wieder alle am Bus und fuhren in die Altstadt. Wat war das voll da. Du meine Güte…Nationalfeiertag! Himmel und Volk war unterwegs. Wir gingen etliche kleine Gassen entlang, kreuz und quer, immer voll mit Souvenirständen und Garküchen. Und Massen von Chinesen. 😉 Wir kämpften uns bis ins Zentrum der Altstadtgassen zur Großen Moschee, eine der größten in China und 743 im chinesischen Stil erbaut, durch. Ein Minarett fehlt völlig und es gibt wohl auch keinen Muezzin. Die Moschee ist eine Oase der Ruhe inmitten des Getümmels. Nach ca. 40 Min. waren wir aber durch und hatten dann bis 16:20 Freizeit. Wir kämpften uns zusammen mit Horst und Inken zurück zum Ausgangspunkt und aßen an einer Garküche Wachtel-Spiegeleier am Spieß. Gott, waren die lecker! Ich kannte die schon aus Bangkok. 😉 Dann warteten wir und guckten den Leuten zu. Jana stellte dann beim Geldautomaten gegenüber unseres Treppenstufensitzplatzes fest, dass ihre Kreditkarte nicht mehr im Portmonee ist. Abgesehen davon, dass uns der Automat eh nichts geben wollte, ist das natürlich ganz schön Kacke. Sie hat zuletzt Geld im Hotel abgehoben und ist sich nicht sicher, ob sie die Karte wieder eingesteckt hat. Oder vielleicht verloren. 😦 Ich glaube aber immer noch, dass sie irgendwo in ihrem Koffer liegt. Das können wir aber erst im Hotel in Peking überprüfen, also erst morgen Abend. Und als wäre es ein Zeichen, verliert vor unserer Nase eine Frau ein Bündel mir 53 Yuan. Wir riefen noch hinterher, aber sie war so schnell weg, dass es nichts half. Diese Almosen hat Jana dann bekommen. 😉 Gestern Abend beim Maultaschenessen hatte sie ja zwei Mini-Maultaschen in der Suppe, was doppeltes Glück bedeutet. Ich hatte drei und habe somit ein langes Leben. Naja. Halb fünf fuhren wir dann ins Theater zum Abendessen…sehr schöne Location und gutes Essen. Mal nicht chinesisch, sondern eher was für die europäischen Touristen. Danach war es Zeit zum Bahnhof zu fahren, wo wir ca. 18:30 ankamen. Oha! Wir nahmen kurz davor unsere Koffer entgegen und passierten eine Schleuse mit anschließender Sicherheitskontrolle und Durchleuchtung inkl. Abtasten. Zugfahren ist hier echt spannend. *seufz* Im Bahnhof warteten wir dann in der Soft Seat Lounge…haha, eine stinknormale Wartehalle, die brechend voll war. Hier kam man nur mit 1. Klasse Karten rein. Ich kaufte im Supermarkt noch schnell eine Flasche Jasmintee. Halb acht konnten wir zum Bahnsteig 1…natürlich vorher zum Check-In. 😉 Der Zug ist wieder sehr unsauber auf dem Boden, aber die Abteile sehen halbwegs freundlich ein. Ich liege gerade auf meinem Nackenkissen und somit etwas höher als letztes Mal. Das müsste helfen. Shuwen schimpft gerade, weil Inken nebenan so laut lacht. Jana will auch schon schlafen. Über mir liegt diesmal eine Chinesin mit ihrer kleinen Tochter. Ich glaube die schlafen auch schon fast. Es ist jetzt 21:57. Ankunft soll wohl gegen 07:30 sein.
So, jetzt ist es 22:30 und Alexandra macht Lärm, weil’s im Nachbarabteil so laut ist. Ich stand ungünstigerweise gerade in besagtem Abteil drin, dabei war ich ganz leise. Tja, mitgehangen mitgefangen. Horst und Josef haben schon ne Flasche Rotwein gekillt, Inken und Bernhard ein paar Dosen Bier. Halleluja, da geht was ab. Hab mich gerade dezent vom Acker gemacht und gehe schlafen.
Liebe Verena,
leider musste ich heute schon um 05:30 Uhr auf Arbeit sein und hatte dann erst gegen 18:00 Uhr Feierabend (wie meist, ohne Frühstück und Mittag – mann gönnt sich ja sonst nichts).
Aber allem zum Trotz, feue ich mich, dass es euch gut geht. Ich mache mir dann morgen mal Gedanken, wie Du dich auch ohne Rückwärtslaufen Zuhause beschäftigen kannst(Scherz am Rande).
Habt noch ein paar schöne Tage, telefonieren am Samstag, hab Dich lieb Schatz.
Gruß Tobias
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