Asien · China

Yangshuo – Li Fluss – Yangshuo

Tag 5: Es ist gerade 07:10 und ich schreibe oben von den Reisterrassen. Eine grauenvolle Nacht liegt hinter mir, aber später dazu mehr, wenn Tag 7 kommt. 07:45 klingelte das Telefon zum Wecken und 08:30 gab es auch hier in Yangshuo ein sehr gutes Frühstück, ähnlich dem in Shanghai. Unser Ai Yuan Hotel ist wie schon erwähnt ein ganz nettes Hotel, dass mitten auf der Weststraße steht und sogar eine Rooftop-Bar im 6. OG hat (eigentlich 5., aber die kennen hier kein EG). Im 5. OG befindet sich das Restaurant, in dem es das Frühstück gibt. Die Aussicht über einen Teil Yangshuo’s mit den Karstkegeln ringsum muss bei guten Wetter ein Traum sein. Wir hatten natürlich seit dem Vortag Regen Regen Regen. Und dementsprechend natürlich auch viel Nebel und Dunst. 09:20 liefen wir durch den Regen zum Bus und fuhren zu einer chinesischen Schule in einem Dorf ca. 20 Min. entfernt. Die Kinder (zw. 6 und 9 Jahre alt) spielten gerade auf dem Schulhof und schauten uns ganz neugierig an. Der Direktor brachte erstmal Ordnung in den Sauhaufen…irgendwie erinnerte mich das alles stark an den früheren Fahnenappell zu Pionierzeiten. Kommunismus halt. Eine Lehrerin aus unserer Gruppe erzählte den Kindern etwas auf Deutsch und Shuwen übersetzte. Shuwen ist übrigens Meng. In China wird der Nachname zuerst geschrieben, sodass wir dachten sie heißt Meng – gut, dass wir das an Tag 5 auch schon mitbekommen haben. China Tours spendierte der Schule noch eine Kiste mit Bällen, Springseilen, usw., die wir quasi überreicht haben. Eine schöne Geste. Wir gingen noch mit in die Klassenzimmer und haben mit den Kindern ein Liedchen (Bruder Jakob) gesungen…zuerst wir auf Deutsch, dann sie auf Chinesisch. Wobei letzteres eher ein Brüllen und Schreien war.

11:25 kamen wir dann mit dem Bus ab der Anlegestelle unserer Li-Bootstour an. Alle stürmten die Harmoniehalle, die ringsum aus ein paar Brettern und einem Loch in der Bodenmitte bestand. Wat willste machen…die Hocktoiletten sind leider noch sehr üblich hier. Wie beobachteten noch ein paar Wasserbüffel und 12:00 ging’s los. Hatte ich schon den Regen erwähnt? Glaubt mal nicht, der hätte den ganzen Tag nachgelassen.

Wir stoppten in einem 1000 Jahre altem Dorf auf einer Insel (angeblich) mit einem wirklich alten Tempel am Eingang. Der erinnerte mich fast ein bisschen an Angkor und auch die Bauweise des Dorfes ähnelte diesem Baustil. Wir gingen kurz den schlammigen Dorfweg entlang und Shuwen erzählte uns ein bisschen was über das Leben hier. Ich fand es aber eher langweilig und stinkig.

Wir fuhren die gleiche Strecke zurück und nochmal ein Stück in die andere Richtung. Dort kamen dann ein paar wirklich schöne Karstkegel am Ufer zum Vorschein. Alles war im Nebel verschwunden. Wie toll muss es bei guten Wetter sein…etwas deprimierend war das schon. Eine der schönsten Landschaften der Welt und wir haben so ein Pech mit dem Wetter. Alles neblig, nass und schwül warm.

Wieder zurück in Yangshuo gingen Jana und ich zu einer Bäckerei, die Inken und Horst empfohlen hatten. Wow, da gab es vielleicht tolle Leckereien. Wir aßen Torte und ich nahm mir noch 2 Teilchen für später mit. Der Caramel Macchiato zog mir allerdings die Schuhe aus. Meine Güte, also Kaffee können die hier nicht machen. Kein Wunder, dass alle Tee trinken oder Starbucks hier so erfolgreich ist. Für alles zusammen bezahlte ich 45 Yuan.

15:10 waren wir wieder im Hotel. Jana hat ne Runde gedöst und ich Blog geschrieben. Um 17:00 gingen wir alle ins Restaurant 7th Heaven, wo es u.a. Bierfisch gab. Das Lokal war total urig, so wie wir uns das gewünscht hatten. Später spendierte Shuwen noch Reisschnapps. Der kam natürlich gut an, besonders bei Josef, dem ich irgendwann die Flasche weggenommen habe. Unser Tisch war wieder die typische Runde: Inken, Horst, Josef, Bernhard, Meinhard und Renate. Nur diesmal saßen noch Georg und Lilo mit am Tisch, die dekadenten Klugscheisser aus München. Nach dem Essen spazierten wir noch etwas durch die lebhaften Gassen und kauften Postkarten. Beim Hotel entdeckten wir dann einem Teich, wo sich noch nette Fotos machen ließen.

Dann sind wir kurz aufs Zimmerklo (man versucht ja nie woanders zu gehen, weil’s da nur Hocktoiletten gibt) und dann hoch auf die Dachterrasse. Tolle Aussicht mit halbwegs tollen Fotos.

Ich war dann noch in der Lobby im Internet und Jana Wasser einkaufen. Die anderen saßen in der Lobby und tranken noch etwas. Wir hatten keine Lust mehr und gingen 20:30 aufs Zimmer, den Rucksack für die Reisterrassen packen sowie Postkarten und Blog schreiben.  Von unserem Zimmerfenster aus konnte man direkt in eine Sporthalle sehen und wir beobachteten die Kids etwas beim Spielen. Plötzlich wurde man auch auf uns aufmerksam und es drehten sich alle um und winkten uns zu. Das war ganz amüsant. 23:15 war dann aber das Licht aus. Der Tag war lang.

2 Kommentare zu „Yangshuo – Li Fluss – Yangshuo

  1. Liebe Verena,

    danke schön für die interessanten und kurzweiligen Reiseberichte! Bin erst jetzt dazu gekommen, sie mal alle zu lesen. Unsere Maus lässt noch nicht viel Freizeit und Ablenkung zu.
    Ich wünsche Dir bzw. Euch noch ganz viel Reisespaß und besseres Wetter! Ich versuche, mit dem Lesen dran zu bleiben.

    Ganz liebe Grüße (auch an Jana)
    Antje

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  2. Das mit dem Wetter ist natürlich sehr schade, aber es kann ja nur besser werden. Oje das mit den Reisterrassen klingt ja nicht gut. Das sollte doch eines der Highlights werden. Na ich warte mal auf deinen Bericht von Tag 7.

    Wünsch euch jedenfalls baldiges besseres Wetter.

    Alles Liebe
    Eve

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