Australien · Australien und Ozeanien · South Australia

Gawler, Freeling & Lake Bumbunga

Tag 4: Um drei Uhr war die Nacht vorbei. Es war schrecklich! Das kommt davon, wenn man nachmittags ausgeruht und völlig ausgeschlafen aus dem Flieger steigt. Naja, ab 6:30 Uhr gab es wenigstens schon Frühstück und wir waren die Ersten, haha. Und dann gab es mein erstes Mal Australien: Vegemite! Ich habe noch nie etwas schrecklicheres gegessen. Ok, Haggis vielleicht. Pfui, bäh, was für ein ekelhaftes Zeug. Danke, Elke! Von wegen „Einmal muss man es probieren!“. Immerhin wurde ich für meinen Mut mit einem sehr leckeren Frühstücksbuffet mit Ausblick auf den See sowie einem traumhaften Sonnenaufgang belohnt.

Wir bummelten nicht lange und fuhren los. Der Tag hier ist aktuell ziemlich kurz: keine 12 Stunden. Erstes Ziel: Gawler, nördlich von Adelaide. Ab hier brauchen diejenigen, die „McLeods Daughters“ nicht kennen, eigentlich nicht mehr mitlesen. Ihr scrollt bitte durch bis zum Pink Lake.

Was soll ich sagen? Ich liebe diese Serie und habe sie unzählige Male hoch und runter gesuchtet. Daher war es nur logische Konsequenz, dass ich auch ins MLD-Country wollte, wenn ich schon mal hier im Süden Australiens bin. Nachdem wir uns im danebenliegenden Supermarkt eingedeckt haben und durch den Pioneer Park gestreift sind, durchstöberte ich das Visitor Centre. @Ben: Es gab wirklich keinerlei Magneten, ich habe den ganzen Laden umgekrempelt! Deine Tochter muss sich leider mit den Bildern begnügen.

Gefunden habe ich natürlich wohlwissend Requisiten aus der Serie. Die Dame dort ist das natürlich gewohnt und hatte mich gleich durchschaut. Flux hatte ich eine Karte in der Hand, anhand derer ich zu einigen Schauplätzen in Freeling finden konnte. Natürlich waren die längst in Google Maps eingespeichert, aber das verriet ich ihr nicht und tat sehr überrascht und dankbar. Zu sehen gab es u.a. Tess’s Hochzeitsschuhe, Stevie’s Brautkleid und eines der Brautjungfern, das Torschild von Drovers Run, Alex’s Boots, Jodie’s Tarotkarten, Reagan’s Hut oder der ‚Young Farmer of the Year‘ Pokal von Kate. Eben nur etwas für echte Serienjunkies.

Danach ging es ins benachbarte Freeling. Auf dem Weg dorthin machten wir einen Abstecher zur Einfahrt von Drovers Run, das jetzt ein Luxus-Hotel (adults only) namens ‚Kingsford Homestead‘ ist. Die untere Kreuzung war die Toreinfahrt von Drovers Run, nun natürlich ohne Schild und dem rostigen Milchkannen-Briefkasten vom alten Jack. So viele Szenen spielten dort an dieser Stelle, cool!

Anschließend ging es ins Zentrum von Freeling, dass mit einem originellen Ortseingangsschild punkten kann: ‚Freeling – Home of the McLeod Daughters‘. Auch der Gungellan Truck Stop, die Post und das Hotel dürfte dem Serienkenner nicht unbekannt sein. Leider war der Pub zu. Nix mit Bier und einer Runde Pool-Billard. Es war ja auch erst 10:30 Uhr, haha.

Unweit vom Hotel fanden wir noch das Freeling Institute, das in der Serie die Town Hall von Gungellan mimte, sowie das Windrad und die berüchtigte Badewanne. Der Ort scheint jedenfalls ziemlich stolz auf seinen internationalen Serienhit zu sein. Mika hingegen war stolz wie Bolle, wenn er auf rostige Gerätschaften kraxeln durfte. Auch dem Anzac Park statteten wir einen Besuch ab und wunderten uns über so viele im 2. Weltkrieg gefallene Soldaten aus dieser Umgebung.

Am frühen Nachmittag erreichten wir den Lake Bumbunga, einer der rosa leuchtenden Salzseen im Süden Australiens. Niemand, aber auch niemand, warnt einen vor dem darunterliegenden schwarzen stinkenden Schlamm, in den man einsinken kann. Den Anblick erspare ich euch, da ich zu sehr damit beschäftigt war, wie ein Rohrspatz zu schimpfen, als Fotos von meinen pechschwarzen schmierigen neuen Sandalen zu machen. Ganz zu schweigen von den Füßen, die ja auch in dem Teufelszeug landen durften, als die Schuhe plötzlich stecken blieben. Beide!

In Port Pirie kehrten wir dann in der Portside Tavern ein und bewunderten die wunderschöne Old Railway Station, die in schönstem viktorianischen Barock erstrahlt. Port Pirie ist bekannt für die weltweit größte Bleischmelzhütte, in der Erze aus der Bergbaustadt Broken Hill, 400 km nordöstlich verarbeitet werden. Der Bahnhof ist heute ein Heimatmuseum.

Unsere Unterkunft für die Nacht liegt am Ostufer des Naturhafens (Spencer Gulf) in Port Augusta. Geografisch und somit auch wirtschaftlich ist Port Augusta ein Knotenpunkt. Hier treffen sich der Ghan (Adelaide – Darwin) und der Indian Pacific (Perth – Sydney). Nördlich, östlich und westlich der Stadt beginnt das Outback von South Australia. Spätestens hier sollte man sich nochmal ordentlich eindecken und auftanken.

4 Kommentare zu „Gawler, Freeling & Lake Bumbunga

  1. @ Vegemite: so richtig schön widerlich, wa 😂? McLeod und seine Töchter sagen mir in der Tat nichts. Habe mir dennoch erlaubt, den ganzen Text zu lesen 🤓. Kann aber keinen qualifizierten Kommentar dazu ablassen. @ Rosa Seen: sehr schick! Zumindest für die geneigte und weit entfernte Betrachterin der Fotos, deren Füße und Schuhe vom stinkenden schwarzen Schlamm verschont bleiben. @ Schlange aus Autoreifen: sehr witzig! Würde sich bestimmt auch gut in eurem Vorgarten machen. @ Port Pirie: der Bahnhof sieht ja wirklich klasse aus.

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