Tag 6: Unser Tag begann wieder einmal recht früh. Zu früh für meinen Geschmack, aber laut dem Typen an der Rezeption sollte der Chickenbus nach Panajachel um 7 Uhr vom Markt abfahren. Frühstück gab es ab 7 Uhr und fiel daher für uns aus. Na toll! Allerdings kam der Bus dann sogar fast pünktlich. Laut hupend kündigte er schon vor dem Sichtkontakt sein Erscheinen an. Danach ging alles sehr schnell. Wir wurden vorne reingestopft und los ging die halsbrecherische Fahrt. Nachdem Christiane es noch bis in den Gang geschafft hatte, blieb ich zwischen der offenen Tür und dem Fahrer hängen. Ich krallte mich so gut es ging an den umliegenden Stangen fest, aber in jeder starken Linkskurve zog mich mein Rucksack mörderisch zur offenen Tür. Und dann kam noch ein Typ und wollte während der Fahrt die Kohle (3 Quetzals) einsacken. Haha. Die 4 km kamen mir endlos vor und als ich den Bus verließ, war ich um einige blaue Flecken reicher. Wir stiegen irgendwo in Panajachel aus. Hauptsache raus aus dem Höllenfahrzeug! Ein Tuk Tuk brachte uns dann zu einer Touristeninfo, wo wir nach einem Shuttle nach Chichicastenango fragten. Unser Plan sah vor, dass wir uns dort den berühmten Markt, der nur Donnerstag und Sonntag stattfindet, ansehen und mit einem anderen Shuttle um 14 Uhr von dort direkt nach Antigua fahren, um uns dort ein Hostel zu suchen. Natürlich kam es anders. Nach mehreren erfolglosen Telefonaten mussten wir uns mit der Realität auseinandersetzen: alle Shuttlebusse waren ausgebucht. Und mit Chickenbus fahren, war für mich keine Option. Wir buchten also einen Shuttle für 9:30 Uhr direkt nach Antigua und frühstückten erstmal im angeschlossenen Café. Ein Papagei leistete uns mit seinem „¡Hola!“ Gesellschaft.
Während des Frühstücks begann es zu regnen und wir googelten, dass es auch in Chichicastenango den ganzen Tag über regnen sollte. Ok, das ließ die Trauer über den geplatzten Marktbesuch etwas mildern. Pünktlich halb zehn ging es dann also zurück nach Antigua.
Wir ließen uns vor dem Hostal Colonial absetzen, dass wir uns, WiFi sei Dank, schon beim Frühstück ausgesucht hatten. Das Zimmer sollte umgerechnet ca. 18 USD kosten und erschien uns bis auf den muffigen Geruch für eine Nacht ganz ok.
Wir verschnauften erstmal kurz und gingen dann los, um eine Kleinigkeit zum Mittag zu essen. Schon jetzt erhielten wir einen Eindruck davon, was Antigua zu bieten hat: bunte Häuschen und historische Gebäude mit marodem Charme!
Im nahe gelegenen Rainbow Café wurden wir fündig. Die Location war witzig und das Essen richtig gut!
Nach dem Essen führte uns unser Weg durch die Gassen der Altstadt zum Büro von Hedman Alas, dem Busunternehmen, mit dem wir drei Tage später nach Honduras weiterreisen wollten.
Das Büro war leider geschlossen, befindet sich aber in unmittelbar Nähe des Arco de Santa Catalina, dem berühmten Wahrzeichen von Antigua. Natürlich statteten wir dem Schätzchen gleich einen Besuch ab.
Wo wir schon mal da waren, sind wir auch gleich noch ein Stück weiter bis zur wunderschönen Kirche Iglesia de La Merced spaziert.
Auf dem Rückweg suchten wir den riesigen Vulkankegel des Agua hinter dem Arco de Santa Catalina vergeblich. Aber die Szenerie mit dem gelben Bogen, den bunten Häusern und den traditionell bunt gekleideten Guatemalteken war auch ohne Vulkan wunderschön.
Wir liefen wieder in Richtung Parque Central, der auf dem Heimweg zum Hostel lag. Auf dem Weg begegneten uns einige Kuriositäten. Und eine sehr einladende Eisdiele neben dem Schokoladenmuseum!
Wir setzten uns mit unserem leckeren Eis in den Park und beobachteten das Treiben der Einheimischen. Touristen gab es fast gar keine, weshalb wir begehrtes Ziel fast aller Verkäuferinnen auf dem Platz waren.
Nachdem wir ausreichend angestarrt und angequatscht wurden, zogen wir weiter.
Ich kaufte mir noch eine Wassermelone aus der Tüte auf die Hand und schon waren wir bei der nächsten sehenswerten Adresse in Antigua: ‚Tanque de la Union‘. Hierbei handelt es sich um einen historischen kolonialen Waschplatz, der noch heute von den Frauen Antigua’s genutzt wird. Der angeschlossene kleine Park mit dem Sozialhospital ‚Santo Hermano Pedro‘, einer ehemaligen hübschen Kirche, am einen und dem Kloster ‚Convento Santa Clara‘ an dem anderen Ende, lädt zum Verweilen ein, was wir auch taten.
Am Abend kehrten wir abermals zum Rainbow Café zurück, da es nicht weit vom Hostel entfernt war. Das kleine Hostel, in dem wir auf der Fahrt zum Atitlán See auf den nächsten Shuttle warten mussten, lag dabei auf dem Weg und wir stellten fest, dass es auch gleichzeitig eine Art Touristeninfo ist, die Bustickets verkauft. Wir nutzten die Gelegenheit und kauften unsere Fahrkarten für Hedman Alas nach Copan Ruinas. Als wir später im Rainbow Café saßen, begann es monsunartig zu regnen. Das Essen war wieder sehr lecker und wir verbrachten die Zeit bis zum Schlafengehen im Café, da unser Hostel keinerlei gemütliche Sitzmöglichkeiten außerhalb des Zimmers bot.
Tja, das Ausschlafen musst du wohl auf den nächsten Urlaub verschieben 😛! Mit dem Bus zu fahren verspricht da offenbar immer eine ordentliche Portion action, wennn auch unfreiwillig, wa? Deine fotografischen Impressionen von Antigua sind der Hammer! Was für ein schönes Städtchen! Und als Rambo machst du dich auch nicht schlecht 😎.
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Yeah, ich hab den Rambo-Blick jut drauf, wa?😂 Hach ja, Antigua! Wahrlich ein Highlight unserer Reise!😍
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