Louisiana · Nordamerika · USA

Kenner (Louisiana) – New Orleans (Louisiana)

Tag 12: Auf gehts nach New Orleans. Im Hotel Kenner hatten wir das bisher beste Frühstück unserer Tour und der Service war mal richtig klasse. Die Laura Plantation haben wir uns schweren Herzens doch verkniffen. Wir haben ja ausreichend Plantagen besichtigt und es liegt auch noch einiges vor uns, was ebenfalls bezahlt werden will. In ca. 20 min. waren wir in New Orleans!

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Wir fuhren direkt zum auf dem Weg liegenden Greenwood Cemetery (Friedhof) und gleich danach zum gegenüber liegenden Maitiere Cemetery. Da New Orleans zwei Meter unterhalb des Meeresspiegels liegt, ist offenbar das Grundwasser ziemlich hoch und daher können keine unterirdischen Gräber angelegt werden. Auf den Friedhöfen findet man somit Grabstätten, die teilweise schon in kleine Mausoleen und tempelartige Bauten ausarten. Es handelt sich auch augenscheinlich ausschließlich um Familiengräber. Auf einigen Grabsteinen haben wir manchmal mehr als 20 Namen entdeckt. Wir fragen uns, wie die Leute wohl bestattet werden…in Urnen? Anders sind diese Massen eigentlich nicht vorstellbar. Oder zumindest eine unangenehme Vorstellung. Man konnte auch gut arm und reich unterscheiden. In der Art und Weise des Grabes hat man viel Gestaltungsfreiraum. Bei den Reichen sahen die Grabstätten teils schon fast wie griechische Tempel aus, bei den Armen war es typischer Einheitsbrei…für hiesige Verhältnisse. Zeugen eines Drogendeals wurden wir auch kurz vorm Friedhof. Unser Vordermann fuhr auf einmal neben das Auto vor ihm (mit lauter dunkelhäutigen Rasta-Hippies als Insassen) und dann sahen wir wie erst ein Päckchen das Fahrzeug wechselte und dann die Dollarnoten. Nun denn.

Nachdem uns die Sonne fast die Haut versengte (es war 12 Uhr Mittags und ca. 35 Grad im Schatten), fuhren wir zum Hotel, das wir auch ziemlich schnell fanden. Valet Parking! Heißt, du stellst dein Auto in der Auffahrt ab und es wird weggebracht. Teurer Service, aber eine andere Wahl hatten wir nicht. Da unser Hotel direkt am French Quarter liegt, brauchen wir das Auto drei Tage nicht. Auch mal schön. An der Rezeption dann die nächste Katastrophe! So langsam könnte es auch mal aufhören. Die Lady vom Front-Desk (Sandy) fragte nach der Confirmationnumber, die natürlich nicht auf unserer deutschen Reservierungsbestätigung stand. Auch unter Büttner, Holz, Verena oder Andrea fand sie nichts. Klasse! Nach kurzer Diskutiererei rief sie hotels.com an und ich musste wieder auf englisch telefonieren. Sandy raffte schnell, dass das falsch war, denn auf unserer Bestätigung stand ja clever-hotels.com. Ja genau, dort hatte ich im Oktober gebucht. Sie legte auf und meinte, ich müsse dort anrufen…eine Hamburger Nummer. International Calls durfte sie nicht durchführen. Also rief ich in Hamburg an. Die Dame in der Leitung fragte die Buchungsnummer und allerlei Daten ab und sprach dann mit Sandy. Augenscheinlich konnte auch sie keine Confirmationnumber nennen und meinte, sie stellt es an die Transitgesellschaft(?) durch. Sie meldet sich dann nochmal. Aha. Also setzten wir uns in eine Ecke der Lobby und warteten. Nach 30 Min. rief Andrea dort nochmal an und bekam die Auskunft, dass die Buchung steht, wir uns keine Sorgen machen müssten und noch etwas Geduld haben sollten. Ok. Wieder vergingen 30 Min. Wut, Verzweiflung und Hilflosigkeit machten sich breit. Ab und zu ein Lacher, dann waren wir wieder fast am Heulen. Was, wenn die Reservierung flöten gegangen ist? Hier ist doch alles ausgebucht…wegen des Jazz Festivals. Wir sahen uns schon im Auto schlafen, von dem wir allerdings nicht wußten, wo es geparkt wurde. Als wir wieder mal draußen vorm Hotel rauchen waren, rief mich eine Nummer aus Spanien an. Ich habe den Typen kaum verstanden und gab ihn an Sandy weiter. Die erklärte ihm dann die alte Leier und ich hörte nur was von King Bed Room. Dann gab sie ihn mir wieder. Er meinte, er könne uns ein King Bed Room reservieren. Auf die Frage, was mit unserer Reservierung los ist, sagte er, er wüßte das auch nicht. Bitte? Ich sagte, dass wir ja wohl keine Wahl haben und er erwiderte daraufhin, dass er die Buchung jetzt veranlasst und sich dann nochmal meldet. Nach weiteren 30 Min. hatte Sandy immer noch nichts in ihrem System. Es wurde immer später und wir immer wütender. Andrea rief dann nochmal in Hamburg an und man versicherte uns wieder, dass die Buchung vorliegt, aber ein Systemfehler zwischen Navelar (die Transitgesellschaft) und dem La Quinta besteht. Wir sollten weiterhin Geduld haben. Hatten wir aber nicht! Als wir wieder rauchen waren, ließ uns Sandy reinholen und meinte, sie kann uns nicht mehr sehen bzw. sie mag das Leid nicht mehr mit anschauen. Sie hat mit ihrem Boss gesprochen und er segnete ab, dass sie uns bereits einchecken kann, auch wenn die Bestätigung von clever-hotels.com bzw. Navelar noch nicht eingegangen ist. Hurra! Plötzlich war auch ein Queen Bed Room da…zwar ein behindertengerechtes Zimmer, aber das war uns ja egal. Habe ich schon erwähnt, dass wir Sandy ganz doll lieb haben? Die war wirklich toll. Als wir gerade unsere Zimmerkarten von ihr bekommen haben, rief mich Hamburg zurück und meinte, sie hätten gerade die Info bekommen, dass wir auf unser Zimmer können. Ich so: „Aber das Hotel hat immer noch nichts von Ihnen im System und belastet sicher meine Kreditkarte, wenn da nix ankommt.“ Die Antwort: „Na Sie sind ja noch ein paar Tage dort, bis dahin wird es sich wohl geregelt haben.“ und die olle Schnepfe lachte dabei auch noch. Spinnt die? Ich wäre am liebsten durch die Leitung gesprungen. Egal, wir bezogen erstmal unser Zimmer. Nach einem Schläfchen, wir waren von der Warterei und der Hitze total fertig, sind wir noch auf die Royal Street im French Quarter. Oha! Wir waren im Rotlichtmilieu von New Orleans! Überall Bars mit BH’s an der Decke, halbnackten Frauen in Strapsen auf den Balkonen, teilweise schon angetrunkene Leute (es war erst 20 Uhr!) und ganz viel bling bling. Wir hatten nicht wirklich Lust zum Fotografieren, daher hier nur mal ein kurzer Einblick.

Och nee, das war heute zuviel des Guten. Und dann die Gerüche an jeder Ecke…immer wenn der Wind ungünstig stand. Die haben hier scheinbar ein Kanalisationsproblem. Oder es war Mülltag. Wir wissen es nicht. Manche „Düfte“ waren undefinierbar. Wir sind dann ziemlich schnell ins Restaurant „Checkered Parrot“ rein, was ziemlich leer war und haben zu Abend gegessen. Andrea hatte einen Chicken-Burrito (wo sind eigentlich die Hühner hier im Süden? Wir haben noch kein einziges Huhn gesehen, aber überall gibts Chicken!) und ich habe was Einheimisches versucht: Jambalaya! Mir hat es die Schleimhäute weggeätzt!!! Nachdem ich etwas altes Brot dazu bekommen hatte ging es dann. Aber muss nicht nochmal sein. Danach sind wir zurück ins Hotel, was auch gut war, denn wir konnten abwechselnd auf Toilette rennen. Das müssen wir hier fast täglich. Furchtbar! Was machen die denn ins Essen? Selbst wenn es richtig super schmeckt, müssen wir hinterher um die Wette rennen. Wir trauen uns schon fast nicht mehr weit vom Hotel entfernt Essen zu gehen. Eigentlich könnten wir uns das auch sparen. Wir haben dann noch etwas fern gesehen und haben bald geschlafen. Gott, war das wieder ein Tag.

Das hier ist übrigens unser Hotel-Pool…keine so üble Aussicht.

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2 Kommentare zu „Kenner (Louisiana) – New Orleans (Louisiana)

  1. Wenn man das so liest, könnt ihr einem so richtig leid tun! Aber Wehrmutstropfen gibts überall im Leben, da muß man durch. Will euch nicht irritieren, aber es gibt viel Schlimmeres im Urlaub – z.B. überfallen zu werden u. Geld weg!!!Laßt euch nicht entmutigen u. freut euch auf die nächsten Tage – es geht immer weiter!!!
    „eure Mutti“

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